zurück

Dynamo-Trainer widersetzt eigener Praxis: Sterner erhält nahezu Stammplatz-Garantie

Dresden – Thomas Stamm (41), Trainer von Dynamo, gibt üblicherweise niemals vor dem Spiel Anlass, Details zur möglichen Startformation preiszugeben – so auch vor dem kommenden Duell am Samstag gegen den Zweitligisten aus Stuttgart in Großaspach. Doch seine Worte zu Jonas Sterner (22) ließen keinen Zweifel: Der Leihspieler aus Kiel wird aller Voraussicht nach von Beginn an in der rechten Viererkette eingesetzt.

Sterner kehrte verletzt aus dem Türkei-Camp zurück und erlitt während des Tests gegen Liga-Gegner Essen (1:1) am Abschlusstag einen Knöchelschaden. Deshalb fehlte er im Spiel gegen Köln (2:3) sowie in Cottbus (1:1). Diese Ausfälle trafen Dynamo besonders, da in beiden Begegnungen auf der rechten Seite wiederholt Probleme auftraten.

Bereits wenige Tage vor dem Derby gegen Aue integrierte man ihn ins Training und er fand sofort seinen Platz im Kader. "Ich legte großen Wert darauf, ihn dabei zu haben, auch wenn er bisher nur an zwei Einheiten teilgenommen hat. Diese Einheiten waren so beeindruckend, dass wir ihn definitiv berücksichtigt haben", erklärt Stamm.

Dem Trainer zufolge absolvierte Sterner in der vergangenen Woche ein intensives Training und bewältigte dabei die Belastungen problemlos. "In der Vorrunde konnten wir beobachten, dass er uns in dieser Position wertvolle Unterstützung bieten kann", fügt der Coach hinzu.

Das hört sich fast nach einer Stammplatz-Garantie an.

Dynamo Dresden: Jonas Sterner stellt sich der Herausforderung gegen VfB Stuttgart II

Sterner selbst ist erfreut darüber, bereits im Spiel gegen Aue wieder eingesetzt worden zu sein. Er kam in der 73. Minute als Wechsel für Claudio Kammerknecht (25) aufs Feld.

"Das war mein heimliches Ziel, auch wenn es eigentlich unrealistisch erschien", so der 22-Jährige. "Ich verbrachte täglich sechs bis sieben Stunden in intensiven Behandlungseinheiten mit den Ärzten und Physiotherapeuten. Es freut mich wirklich, dass es geklappt hat. Als ich zu Dynamo wechselte, hatte ich mir fest vorgenommen, in diesem Spiel zu überzeugen", ergänzt er mit einem verschmitzten Lächeln.

Nach den Derbys in Cottbus und gegen Aue folgt nun ein kontrastreiches Spiel: In einem kleinen Stadion, in dem zwar nur 4000 Zuschauer Platz finden, jedoch überwiegend Fans von Dynamo anzutreffen sein werden.

"Jedes Auswärtsspiel ist für mich neu und anders, aber da wir stets viele Fans mitnehmen, fühlt es sich immer fast wie ein Heimspiel an", erklärt Sterner. Dennoch können auch vermeintliche "Heimspiele" ihre Schwierigkeiten mit sich bringen – vor allem, wenn man gegen den Vorletzten der Tabelle antritt, bei dem man haushoher Favorit ist.

"Das wird äußerst herausfordernd. Es sind schnelle, junge Spieler mit freiem Spielgedanken, und oft ist unklar, wer letztlich aufläuft. Das erschwert die Situation zusätzlich. Trotzdem freue ich mich und setze alles daran, den Sieg einzufahren", meint Sterner grinsend.

Auch Trainer Stamm würde sich über diesen Erfolg freuen.

Tabelle 3. Liga

Die Rangliste der 3. Liga gestaltet sich folgendermaßen: Der Erstplatzierte wird zum Meister der Drittliga gekürt und steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte darf sich über den sofortigen Aufstieg freuen. Der Drittplatzierte muss hingegen in einem Relegationsspiel gegen den vorletzten Verein der 2. Bundesliga um den Verbleib bzw. den Aufstieg kämpfen.