Klingelingeling! Jahn Regensburg vermiest Cottbus das Weihnachtsfest, Wollitz kritisiert Schiedsrichter
Cottbus – Kling Glöckchen, klingelingeling – das hört man nur bei Jahn Regensburg! Energie Cottbus verspielte beim 2:2 (2:0) vor heimischem Publikum eine komfortable Zwei-Tore-Führung und damit die Chance auf ein perfektes Weihnachtsfest. Die Tabellenführung in der 3. Liga ist nach diesem Spiel nicht mehr garantiert.
Doch beginnen wir von vorne: FCE-Stürmer Erik Engelhardt erzielte nach 22 Minuten mit einem sehenswerten Kopfball, einer Flanke von Guwara, das erste Tor gegen Regensburg-Torwart Gebhardt.
Die Führung für Cottbus war keineswegs selbstverständlich, da die Gäste bis dahin die besseren Möglichkeiten hatten, jedoch mehrmals am starken Cottbuser Schlussmann Funk scheiterten (15., 18.) und das Aluminium des Tores hielt (15.).
Energie setzte bis zu diesem Zeitpunkt vor allem auf Distanzschüsse, die meist geblockt wurden.
Wenige Minuten nach dem 1:0 bot sich den Regensburgern die große Chance zum Ausgleich, doch Hermes köpfte aus kurzer Distanz frei vor Funk vorbei (26.).
In der 37. Minute tauchten die Hausherren erneut im Strafraum der Gäste auf und hatten fast einen Elfmeterpfiff auf den Lippen, doch ein Verteidiger von Jahn hatte den Ball berührt.
Die Gastgeber spezialisierten sich nun auf schnelle Konter und schlugen kurz vor der Pause erneut zu: Cigerci bediente Engelhardt, der einen Gegenspieler austanzte und eiskalt vollstreckte (41.). Zur Pause lag Cottbus trotz nicht besserer Spielanlage mit zwei Toren vorn und schien auf dem besten Weg zur Herbstmeisterschaft.
Mit viel Selbstvertrauen kam Energie aus der Kabine, verlor sich jedoch in zu viel Schönspielerei, anstatt konsequent das dritte Tor zu erzielen. Dies nutzte Regensburg clever aus: Kühlwetter zog aus 25 Metern ab – der Ball schlug unhaltbar im Winkel ein (62.), nur noch 2:1!
Cottbus war kurzzeitig verunsichert, während Regensburg zwei Möglichkeiten besaß, um den Ausgleich zu erzielen. Funk bewahrte seine Mannschaft erneut, diesmal gegen Fein (65.). Kurz darauf verfehlte Bauer mit einem Schuss knapp das obere Toreck (67.).
Erst ein Distanzschuss von Michelbrink belebte Energie wieder (70.), das Spiel war nun völlig offen. Für Cottbus kam Rorig für Cigerci und sprintete wenig später alleine aufs Gästetor zu, verlor aber den Ball (73.).
Und die Quittung folgte prompt! Kühlwetter schoss erneut aus dem Strafraum und versenkte den Ball spektakulär im Cottbuser Netz (79.). Damit ist die Herbstmeisterschaft aktuell in Gefahr!
Energie startete einen letzten Angriff. In der 89. Minute hätte Moritz Hannemann nach einer gelungenen Kombination das Weihnachtsgeschenk perfekt machen können, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz. Dies blieb die letzte Gelegenheit – Cottbus verschiebt die Entscheidung um die Herbstmeisterschaft und muss am Sonntagabend auf einen Patzer des MSV Duisburg hoffen.
Doch damit nicht genug – nach dem Spiel fand FCE-Coach Pele Wollitz klare Worte:
"Der Schiedsrichter sagte nach Spielende zu mir, er hätte eine hervorragende Leistung gezeigt. [...] Ich habe ihm daraufhin empfohlen, sich lieber mehr aufs Spiel zu konzentrieren als auf sein Hemd und seine Hose."
Erstmeldung: 19:47 Uhr, zuletzt aktualisiert: 22:04 Uhr
FC Energie Cottbus – SSV Jahn Regensburg 2:2 (2:0)
Aufstellung Energie Cottbus: Funk – Straudi, Campulka, Awortwie-Grant, Guwara (84. Lucoqui) – Michelbrink – Cigerci (72. Rorig), Borgmann – Hannemann – Thiele (72. Biankadi), Engelhardt. Trainer: Wollitz
Aufstellung Jahn Regensburg: Gebhardt – Strauß, Seidel (86. Oliveira), Wurm – Stolze (64. Bauer), Saller, Fein, Schönfelder (74. Dietz) – Kühlwetter – Hermes (64. Eichinger), Hottmann. Trainer: Wimmer
Schiedsrichter: Hasmann
Tore: 1:0 Engelhardt (22.), 2:0 Engelhardt (41.), 2:1 Kühlwetter (62.), 2:2 Kühlwetter (79.)
Gelbe Karten: – / Stolze
Zuschauer: 12.069
3. Liga Tabelle
Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Saisonende ist Meister der 3. Liga und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte muss in einer Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder den Verbleib in der jeweiligen Liga zu klären.