Ehemaliger Bundesliga-Profi überrascht mit ehrlichen Worten: „Wer weiß, wie viel Zeit mir noch bleibt“
Hamburg – Offene und zugleich erschütternde Aussagen! Der einstige Bundesliga-Fußballer Ivan Klasnic (45), der unter anderem für den FC St. Pauli und Werder Bremen spielte, blickt auf eine ereignisreiche Karriere zurück. 2004 feierte er mit Werder das Double, doch heute kämpft er mit schweren gesundheitlichen Problemen.
Die Saison 2003/04 stellte für den Stürmer den absoluten Höhepunkt seiner Laufbahn dar. Mit 19 erzielten Toren und zwölf Vorlagen trug er maßgeblich zum Gewinn der Meisterschaft und des Doubles bei. Doch die Erfolgsgeschichte forderte einen hohen Preis, wie Klasnic in der ARD-Dokumentation „Hirschhausen und der Schmerz“ von Eckart von Hirschhausen (58) offenbart.
Während seiner aktiven Zeit war er immer wieder auf hochdosierte Schmerzmittel angewiesen, die langfristig seine Nierenfunktion so stark beeinträchtigten, dass er eine Organtransplantation benötigte. Der 41-malige kroatische Nationalspieler hat inzwischen drei Nierentransplantationen hinter sich und ist in seiner Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt.
„Natürlich bin ich wütend. Das, was ich durchmachen musste, wünsche ich niemandem“, machte Klasnic deutlich. In dem Film wurde sein Fall als warnendes Beispiel für die Folgen des exzessiven Schmerzmitteleinsatzes dargestellt.
„Diclofenac, Voltaren – diese Medikamente einfach wegzulassen und dennoch auf dem Profi-Niveau zu spielen, ist schwierig“, gestand der gebürtige Hamburger ein. „Ich glaube, ohne Schmerzmittel ist Profisport heutzutage kaum möglich.“ Hätte er die Konsequenzen gekannt, hätte er auf die Schmerzmittel verzichtet.
Besonders das Schmerzmittel Diclofenac trug dazu bei, dass seine damals noch unerkannte Nierenschädigung irreversibel wurde.
Als Folge dessen musste Klasnic über mehrere Monate hinweg mehrmals wöchentlich Dialysebehandlungen absolvieren und wurde schließlich drei Mal transplantiert.
Er schaffte sogar ein Comeback und war weltweit der erste Profi-Fußballer, der mit einer frisch transplantierten Niere wieder auf dem Spielfeld stand. Dennoch beendete er 2007 seine Karriere und reichte ein Jahr später Klage gegen die damaligen Vereinsärzte von Werder Bremen ein.
Den Rechtsstreit gewann er zwölf Jahre später und erhielt eine Entschädigungssumme von mehr als vier Millionen Euro. „Kein Geld der Welt kann meine Gesundheit zurückbringen. Wer weiß, wie viel Zeit mir noch bleibt.“
Dennoch möchte er sich die Lebensfreude nicht nehmen lassen und ist dankbar, überhaupt noch am Leben zu sein.