HSV-Stürmer Davie Selke: Zu wertvoll als Joker für die erste Elf?
Hamburg - Der Mann, der den Gästeblock in Ekstase versetzte: Joker Davie Selke (29), sicherte dem HSV im Zweitliga-Spitzenspiel bei 1. FC Kaiserslautern (2:2) kurz vor Schluss einen Punkt durch seinen Kopfball. In der fünften Minute der Nachspielzeit stieg der Neuzugang hoch, um eine Flanke von Adam Karabec (21) zu verwandeln, Sekunden danach fand er sich unter einem Berg jubelnder Mitspieler wieder. Auch Trainer Steffen Baumgart (52) ließ es sich nicht nehmen, mitzufeiern.
Nach Spielende äußerte Selke: "Wir sind zufrieden mit dem Unentschieden, zielten jedoch auf einen Sieg ab". Diese Aussage spiegelt nicht nur das Ziel der Mannschaft, sondern auch Selkes persönliche Ambitionen wider.
Sein Tor im DFB-Pokal gegen SV Meppen (7:1) und gegen Jahn Regensburg (5:0) war bereits der dritte Treffer als Einwechselspieler, und das bei lediglich 199 Einsatzminuten - eine beeindruckende Quote.
Der Stürmer setzt Ransford-Yeboah Königsdörffer, der bei vier Saisontreffern steht und 573 Minuten gespielt hat, zunehmend unter Druck. Robert Glatzel (30, fünf Tore/262 Minuten) scheint jedoch unabhängig davon gesetzt zu sein.
Als Selke nach seinem späten Tor von "Sky" auf seine Rolle als Joker angesprochen wurde, meinte er: "Sauer ist vielleicht nicht das richtige Wort. Jeder Profi möchte natürlich von Beginn an spielen."
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HSV-Trainer Steffen Baumgart über Davie Selke: "Er ist ein Vollprofi"
"Es ist keine einfache Lage für ihn. Aber Davie ist ein Vollprofi," so Baumgart nach dem Unentschieden auf dem Betzenberg über Selke. "Er zeigt, dass es nicht nur um die Startelf geht, sondern um das gesamte Team." Eine Aussage, die Selke wohl einerseits freut, aber auch die schwierige Situation, in der er sich befindet, hervorhebt.
Könnte es sein, dass Selke zu bedeutend als Joker ist, um ihn regelmäßig in der Startelf einzusetzen?
2. Bundesliga Tabelle
Die Tabelle der 2. Bundesliga erklärt: Der Tabellenerste am Saisonende ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Gleiches gilt für den zweiten Platz. Der Drittplatzierte kämpft mit dem drittletzten der Bundesliga um den Auf- oder Abstieg in die höchste deutsche Fußball-Liga.