zurück

HSV bezwingt Kaiserslautern deutlich: War das der Schuss des Jahres?

Hamburg – Diese verpasste Gelegenheit wird sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben: Erik Wekesser vom 1. FC Kaiserslautern unterlief im Spitzenspiel gegen den HSV womöglich der unglücklichste Schuss des Jahres. Hinzu kam, dass seine Mannschaft mit 0:3 unterlag.

In der 44. Minute des ausverkauften Duells im Volksparkstadion ergab sich für den Linksfuß nach einer Hereingabe von rechts am zweiten Pfosten eine völlig offene Abschlussmöglichkeit. HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes hätte da kaum eingreifen können, doch Wekesser schoss das Leder aus kurzer Distanz präzise am Kasten vorbei.

Für die Hamburger war es allerdings ein Riesenglück, denn erst zwei Minuten zuvor hatten sie die Führung erzielt: Nach einer Halbfeldflanke von William Mikelbrencis sammelte Torschütze Davie Selke den Ball mit der Brust und platzierte ihn an FCK-Torwart Julian Krahl vorbei sicher im Netz (42.).

Die Führung war mehr als verdient, da die Heimmannschaft das Spiel dominierte und bedrohliche Angriffe startete. Immer wieder suchten sie Selke über Flanken, wobei ihm zweimal nur um Haaresbreite die Möglichkeit verwehrt blieb, das Spiel zu eröffnen (18./34.).

Vom 1. FC Kaiserslautern, der immerhin als beste Mannschaft der Rückrunde gilt, ging es offensiv eher dürftig zu. Erst in den Schlussminuten des ersten Abschnitts bekam die elf unter Markus Anfang wirklich gute Chancen – darunter auch den peinlichen Fehlschuss von Wekesser.

HSV gegen Kaiserslautern: Selke erzielt verspätet den Doppelpack

Die zweite Halbzeit begann ähnlich nervenaufreibend wie das Ende der ersten: Zunächst schien Selke das 2:0 zu erzielen, doch nachdem sich die Atmosphäre im Volkspark etwas beruhigt hatte, annullierte Schiedsrichter Sören Storks den Treffer wegen Abseits (52.).

Nach 13 Minuten folgte dann aber der endgültige Treffer: Nach einer beeindruckenden Kombination über Adedire Mebude, Adam Karabec und Ludovit Reis behielt Selke vor dem Tor die Nerven und traf diesmal eiskalt, sodass er sich mit 2:0 den Doppelpack sicherte (65.).

Danach sah alles nach einem wohlverdienten Heimsieg für die Rothosen aus – was sie noch unterstrichen: Der zuvor eingewechselte Fabio Baldé traf äußerst sehenswert und erhöhte mit einem Treffer zum 3:0 (78.).

Im weiteren Verlauf ließen die Gastgeber so gut wie nichts anbrennen und erzielten sogar einen weiteren Treffer im Abseits. Während die „Roten Teufel“ kurz darauf ihre erste Niederlage im Jahr 2025 einstecken mussten, rückten die Hamburger an die Tabellenspitze vor.

Statistik zum Zweitligaspitzenspiel zwischen HSV und Kaiserslautern

2. Bundesliga, 23. Spieltag

Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern 3:0 (Halbzeit: 1:0)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes – Mikelbrencis, Hadzikadunic, Elfadli, Muheim – Meffert, Karabec (in der 89. Minute durch Stange ersetzt), Reis (ab der 77. Minute durch Richter eingewechselt) – Mebude (ab der 70. Minute durch Baldé), Selke (gewechselt in der 77. Minute durch Königsdörffer), Dompé (in der 89. Minute statt Rossing-Lelesiit)

Aufstellung FCK: Krahl – Elvedi, Sirch (in der 89. Minute durch Robinson ersetzt), M. Bauer – Gyamerah, Breithaupt, Kaloc (in der 67. Minute durch Redondo eingewechselt), Wekesser, Ritter, Yokota (ab der 49. Minute durch Opoku) – Ache (ab der 67. Minute durch Hanslik)

Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Selke (42.), 2:0 Selke (65.), 3:0 Baldé (78.)

Gelbe Karten: Mebude (1) / Redondo (2)

Tabelle 2. Bundesliga

In der Tabelle der 2. Bundesliga bedeutet folgendes: Wer am Ende der Saison den Erstplatzierten stellt, wird Zweitligameister und steigt in die 1. Bundesliga auf – dies gilt auch für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte muss in einem Relegationsduell gegen den drittletzten Verein der Bundesliga um den Aufstieg oder den Verbleib in Deutschlands höchster Fußballliga kämpfen.