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HSV vergibt große Gelegenheit: Rothosen patzen erneut gegen den KSC

Hamburg – In dieser Liga scheint niemand wirklich aufsteigen zu wollen: Der HSV konnte die Fehler der Verfolger nicht ausnutzen und musste gegen den Karlsruher SC eine verdiente 1:2-Niederlage hinnehmen.

Vor dem Anpfiff sorgte die Ankündigung der Vertragsverlängerung von Jean-Luc Dompé für ausgelassene Stimmung im Stadion – doch das Spiel konnte diesem starken Auftakt im Publikum zunächst nicht gerecht werden.

In der 30. Minute nutzte Karlsruhes Louey Ben Farhat nach einem Einwurf und einem einfachen Doppelpass am Strafraum plötzlich viel Platz und erzielte mit einem präzisen Flachschuss ins linke Eck völlig überraschend das 0:1.

Der HSV ließ sich davon nicht beirren und antwortete prompt: Davie Selke verwandelte einen Elfmeter, nachdem Adam Karabec im Strafraum von Christoph Kobald ziemlich unsanft zu Boden gebracht worden war. Zwar forderte der Hamburger den Pfiff, doch der VAR sah keine eindeutige Fehlentscheidung (42.).

In der Nachspielzeit wurde das Spiel dann völlig verrückt: Marvin Wanitzek erzielte scheinbar aus Abseitsposition das 1:2, doch da mehrere Hamburger ihm den Ball ungewollt auflegten, entschied Schiedsrichter Florian Lechner nach langer Überprüfung korrekt auf Tor – ein fast schon slapstickartiges Tor (45.+4)!

Auch der Beginn der zweiten Hälfte hätte für die Gastgeber fast mit einem weiteren Rückschlag geendet: Erst scheiterte Bambasé Conté an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes, kurz darauf traf Ben Farhat nur den Pfosten – zweimal großes Glück für den HSV (50.).

Eigene Chancen hatten die Hanseaten zwar auch, doch entweder wurde der Schuss im letzten Moment von einem Karlsruher abgeblockt oder die Rothosen zielten zu ungenau.

So rückte die entscheidende Phase näher und der Mannschaft von Trainer Merlin Polzin lief allmählich die Zeit davon. Zwar traf Robert Glatzel in der 81. Minute noch den Pfosten, doch mehr gelang den Hamburgern in den verbleibenden Minuten nicht.

Mit der zweiten Heimniederlage in Folge verpassen die Hamburger die große Gelegenheit, sich von Platz drei abzusetzen. Der Vorsprung auf den 1. FC Magdeburg beträgt bei noch drei ausstehenden Spielen weiterhin nur drei Punkte.

2. Bundesliga, 31. Spieltag

Hamburger SV - Karlsruher SC 1:2 (1:2)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes – Hefti, Hadzikadunic, Elfadli, Mikelbrencis (82. Baldé) – Meffert (71. Königsdörffer), Karabec (59. Pherai), Reis – Sahiti (82. Stange), Selke (71. Glatzel), Dompé

Aufstellung KSC: Weiß – S. Jung (88. Bormuth), Kobald, Beifus, Herold – Rapp, Jensen (88. Pinto Pedrosa), Burnic (64. Heußer), Wanitzek – Ben Farhat (64. Schleusener), Conté (84. Hunziker)

Schiedsrichter: Florian Lechner (Insel Poel)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Ben Farhat (30.), 1:1 Selke (42., Elfmeter), 1:2 Wanitzek (45.+4)

Gelbe Karten: Elfadli (9) / Beifus (6), Rapp (13), Burnic (13), Jensen (9), Heußer (5)

2. Bundesliga Tabelle

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Derjenige, der am Saisonende an erster Stelle steht, wird Meister der Zweiten Liga und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das gilt ebenfalls für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte spielt gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.