HSV zollt Vuskovic, dem Doping-Übertreter, Tribut! "Er gehört immer zu uns"
Trotz seiner Abwesenheit wegen einer Epo-Doping-Sperre war der Verteidiger Mario Vuskovic (22) im Geiste allgegenwärtig und prägte den souveränen 4:1-Sieg des HSV gegen Aufsteiger Preußen Münster entscheidend mit.
Schon vor dem Match skandierten Anhänger der Nordkurve mehrfach Vuskovics Namen und während der HSV-Hymne wurde ein Banner mit seiner Nummer 44 und der Aufschrift "Free Vuskovic" enthüllt.
"Vor dem Spiel bekam ich Gänsehaut", verriet Kapitän Jonas Meffert (29). "Die Situation um den Jungen ist einfach nur tragisch. Es tut mir unendlich leid für ihn." Daher unterstützte er die Fan- und Teamaktionen. "Wir stehen alle hinter ihm", unterstrich er. "Denn wir kennen die Wahrheit."
Auf dem Spielfeld und außerhalb demonstrierte das Team Einheit, indem es zeigte, dass Vuskovic noch immer Teil der Mannschaft ist. Zwar verzichtete man diesmal auf Solidaritätsbekundungen via T-Shirts, doch die Spieler beteuerten fast feierlich, dass Vuskovic einer von ihnen bleibt.
Gleich nach sechs Minuten manifestierten sie dies, als Robert Glatzel (30) ein Tor per Kopf erzielte, zum Bankett sprintete und Vuskovics Trikot in die Höhe hielt. "Es tut mir wahnsinnig leid für den Jungen", äußerte der Torschütze nach dem Spiel, nachdem er kurz vor der Halbzeitpause noch das 3:0 nachlegte (45.+1). "Ich halte Kontakt zu ihm und wir werden sicherlich etwas organisieren", fügte Glatzel hinzu.
Preußen Münster holt auf, Moritz Heyer stellt den ursprünglichen Abstand wieder her
Kurz zuvor hatten Fans im Nordblock mehrere Banner mit kritischen Botschaften gegen die Behandlung von Vuskovic und die Ignoranz gegenüber entlastenden Beweisen gezeigt. Der Verein versprach, diese Forderungen zu erfüllen.
Obwohl Münster nach 57 Minuten durch Torge Paetow verkürzen konnte, antwortete der HSV schnell und Moritz Heyer (29) stellte den alten Abstand erneut her.
Das Spiel endete mit einem klaren 4:1-Sieg für die Rothosen gegen ein harmloses Preußen Münster, wobei die Mannschaft auch nach dem Spiel für Gänsehaut sorgte. Gemeinsam mit den Fans riefen sie Vuskovics Namen und brachten das "Free Vuskovic"-Banner erneut zum Vorschein.
"Die Spieler waren von der Situation betroffen", gestand Trainer Steffen Baumgart (51). "Aber sie konzentrierten sich auf das Spiel und machten ihre Sache gut. Wir sind eine große Familie, Mario ist ein Teil davon und wir stehen zu ihm. Dieser Sieg ist wie ein kleines Geschenk für ihn."
Vuskovic äußerte sich kurz nach Spielende und teilte auf Instagram ein Video der Choreografie, das der Verein gepostet hatte, mit einem "Danke", einem Herzen und einer blauen Raute.
Statistiken zum Zweitliga-Spiel zwischen dem Hamburger SV und Preußen Münster
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Hamburger SV - Preußen Münster 4:1 (3:0)
Mannschaftsaufstellung HSV: Heuer Fernandes - S. Hefti, Hadzikadunic, Muheim - Karabec (73. Poreba), Elfadli (61. Heyer), Meffert, Baldé (73. Richter), Pherai (61. Reis) - Glatzel (61. Selke), Königsdörffer
Mannschaftsaufstellung Münster: Schenk - ter Horst, Paetow, Frenkert, Kirkeskov - Bazzoli, Hendrix (82. Preißinger), Mees (72. Kyerewaa), M. Lorenz (72. Makridis) - Grodowski (82. Deters), Amenyido (72. Németh)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Glatzel (6.), 2:0 Elfadli (26.), 3:0 Glatzel (45.+1), 3:1 Paetow (58.), 4:1 Heyer (64.)
Gelbe Karten: - / -
Beste Spieler: Elfadli, Glatzel / Schenk, Paetow