HSV in großer Euphorie nach Sieg im Nordderby: „Das emotional intensivste Erlebnis meiner Karriere“
Hamburg – Das erste Bundesliga-Nordderby nach über einem Jahrzehnt hätte für den Hamburger SV nicht besser verlaufen können. Die Rothosen setzten sich mit 3:2 (0:1) gegen die Rivalen aus Bremen durch. Kapitän Yussuf Poulsen (31) avancierte zum gefeierten Helden des Spiels.
Drei herausragende Treffer sorgten für den am Ende verdienten Erfolg im 158. Aufeinandertreffen mit Werder Bremen.
Poulsen, der entscheidende Torschütze, fand in der Mixed-Zone kaum Worte, um seine Gefühle an diesem besonderen Tag zu beschreiben: „Es war eine geballte Ladung Emotionen. Mein erstes Tor im Nordderby, direkt vor der Nordkurve – mehr geht einfach nicht.“
Besonders während seiner zwölf Jahre bei RB Leipzig habe er eine solche mitreißende Atmosphäre selten erlebt, gab der sichtlich glückliche Kapitän nach dem spannenden Match zu. „Das war definitiv eines der emotional intensivsten Derbys, die ich je erlebt habe“, erklärte er. „Nur wenige Spiele erreichen dieses Niveau. Deshalb war es einfach ein fantastischer Tag!“
Doch nicht nur der Däne hatte Grund zur Freude. Auch Luka Vuskovic (18) sprach nach dem Abpfiff von einem „unglaublichen Gefühl“. In der 75. Minute erzielte der junge Kroate mit einem Hackentrick – mit dem Rücken zum Tor – das 2:1 für die Rothosen.
Diese besondere Leistung müsse unbedingt als „Tor des Monats“ prämiert werden, lobte auch Miro Muheim (27) seinen Teamkollegen in der Abwehr. Seiner Ansicht nach gebe es keine besseren Treffer, die man zur Wahl stellen müsste.
„Unglaublich, was er defensiv alles abräumt. Für seine 18 Jahre ist er ein wahres Biest – unglaublich abgeklärt“, meinte der 27-Jährige schmunzelnd.
Zur Überraschung vieler stand der Schweizer im Nordderby gegen Bremen nicht in der Startelf. Trainer Merlin Polzin (35) erklärte vor dem Spiel, dass einige kleinere Vorkommnisse im Vorfeld der Grund dafür gewesen seien.
Trotzdem habe dies laut Muheim nichts an seinem Ehrgeiz geändert, die drei Punkte für den HSV einzufahren. „Ich bin Profi. Wenn man mich braucht, gebe ich alles, um der Mannschaft bestmöglich zu helfen und schiebe äußere Dinge beiseite. Solche Themen nehme ich nicht mit auf den Platz. Heute habe ich versucht, alles zu geben.“
Und das Ergebnis spricht für sich: Die Hamburger entschieden das 109. Bundesliga-Derby für sich und feierten anschließend ausgelassen mit tausenden HSV-Fans vor der Nordkurve.
Tabelle der 1. Bundesliga
Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Am Saisonende wird der Tabellenführer Deutscher Meister. Die Plätze 17 und 18 bedeuten den Abstieg in die 2. Bundesliga. Der 16. Rang qualifiziert für die Relegation, in der der Klassenerhalt gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga ausgespielt wird.