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Heim-Fluch des HSV gegen Kiel hält an: Außenseiter wirft Hamburger nach dramatischem Elfmeterschießen aus dem DFB-Pokal

Hamburg – Bis zum Schluss hat sich der Außenseiter aus Kiel im völlig ausverkauften Volksparkstadion in Hamburg tapfer im Nordduell gewehrt. Nach einem spannenden Elfmeterschießen konnten die Störche die Rothosen mit 5:3 bezwingen und ziehen somit ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein (0:0, 0:0, 1:1). Damit hält der Fluch des HSV auf eigenem Platz weiter an: Von mittlerweile sieben Aufeinandertreffen gegen die Kieler gewannen die Hamburger keines.

Zu Beginn des Spiels herrschte auf den Tribünen beider Fangruppen Stille – ein Protest gegen geplante Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien.

Auf dem Spielfeld entwickelte sich jedoch von Beginn an ein intensives Spiel. Innerhalb der ersten zwölf Minuten verteilte der Schiedsrichter bereits drei Gelbe Karten.

Nach 13 Minuten sorgten schließlich auch die Zuschauer mit Bengalos für Stimmung in den Kurven. Allerdings konnten die Rothosen ihren lautstarken Fans in der ersten Halbzeit kaum etwas bieten. Die einzige nennenswerte Chance für die Hamburger hatte Alexander Rössing-Lelesiit, der einen Pass von Fabio Vieira knapp über das Tor der Gäste setzte (20.).

Der Underdog aus Kiel kam vor allem im letzten Drittel der ersten Halbzeit immer besser ins Spiel und präsentierte sich defensiv sehr stabil. So bewies HSV-Keeper Daniel Peretz in der 26. Minute seine Klasse, als er einen Schuss von Phil Harres nach Vorlage von Adrian Kapralik im Strafraum mit einer starken Fußparade abwehrte und einen Rückstand verhinderte.

Knapp vor dem Pausenpfiff hatten die Störche durch Kapralik erneut eine hochkarätige Möglichkeit (43.). Der Kopfball des Slowaken flog nur knapp über die Latte, sodass es mit 0:0 in die Halbzeitpause ging.

Im zweiten Durchgang blieben beide Teams unverändert und begegneten sich auf Augenhöhe.

Kapralik setzte jedoch schnell ein weiteres Ausrufezeichen gegen den Bundesliga-Club und verfehlte mit einem Schuss aus der Strafraumgrenze nur knapp den Pfosten (50.).

Die Rothosen meldeten sich mit mehr Ballbesitz und einer vielversprechenden Gelegenheit durch Rayan Philippe zurück (54.). Dessen Abschluss nach Vorlage von Ransford Königsdörffer ging allerdings knapp am Kasten von Weiner vorbei.

Im Anschluss ebbte das norddeutsche Duell etwas ab, bis Giorgi Gocholeishvili für die Hamburger nur knapp an der Führung scheiterte. Aus spitzem Winkel zielte er aufs Tor, traf jedoch nur den linken Pfosten. Daraufhin begann ein hochdramatischer Schlagabtausch in den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit – doch kein Team konnte bis zur 90. + 4 Minute den entscheidenden Treffer erzielen.

In der Nachspielzeit fiel dann doch noch das späte Führungstor für die Hamburger. Bakery Jatta, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, erzielte in der 107. Minute das 1:0 für den HSV. Die Antwort der Kieler ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Harris verwandelte einen Freistoß über die Mauer ins linke obere Eck zum 1:1 in der 118. Minute.

Im anschließenden Elfmeterschießen behielt schließlich der Außenseiter die Oberhand und zieht verdient ins Viertelfinale ein. Für die Mannschaft von Merlin Polzin endet damit die DFB-Pokal-Saison.

DFB-Pokal Achtelfinale

Hamburger SV – Holstein Kiel 3:5 nach Elfmeterschießen (0:0, 0:0, 1:1)

HSV-Aufstellung: Peretz – Ramos, L. Vuskovic, Torunarigha (98. Soumahoro) – Gocholeishvili (82. Dompe), Fabio Vieira, Remberg (64. Meffert), Muheim – Philippe, Königsdörffer (98. Jatta), Rössing-Lelesiit (64. Sahiti)

Kieler Aufstellung: Weiner – Zec, Ivezic, Komenda (68. Nekic) – Rosenboom (105. Müller), Knudsen, Davidsen (60. Schwab), Tolkin – Kapralik (94. Köster), Therkelsen (68. Niehoff), Harres

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Jatta (107.), 1:1 Harris (118.)

Elfmetertore: 1:2 Zec, 2:2 Philippe, 3:2 Vieira, 3:3 Schwab, 3:4 Nekic, 3:5 Harris

Gelbe Karten: Remberg (2), Torunarigha (2), Meffert (1) / Davidsen (1), Rosenboom (1), Zec (2), Ivezic (1), Nekic (1), Tolkin (1)