Hintere Reihen undurchlässig, vorn fehlt der Torjäger: Trotzdem kann Hertha aufsteigen
Hertha BSC macht auf der Stelle: Nach einem 2:2 gegen Schalke verharren sie mit elf Punkten im Mittelfeld der zweiten Liga. Sie liegen sechs Punkte hinter Fortuna Düsseldorf und fünf hinter dem Relegationsplatz. Im Vergleich zur letzten Saison, als sie um diese Zeit zwei Punkte weniger hatten, ist das eine Steigerung. Trotzdem herrscht in Berlin keine Aufbruchstimmung, eher das Gefühl, als sei der Aufstieg bereits frühzeitig außer Reichweite gerückt.
Dennoch ist bekannt, dass der Aufstieg nicht im Herbst entschieden wird. Schalke, das vor drei Jahren zusammen mit Werder Bremen abstieg, befand sich nach einem Drittel der Saison 2021/22 ebenfalls nur im Mittelfeld, Schalke auf Platz acht mit 13 Punkten, Werder auf Platz zehn mit elf Punkten. Doch am Saisonende stiegen beide als Meister bzw. Vizemeister direkt auf.
Um das zu erreichen, muss Hertha jedoch seine Defensivprobleme lösen. 14 Gegentore und die Hälfte davon nach Standards sind zu viel. "Das ist für uns zu wenig. Wir kassieren zu einfache Tore", monierte Toni Leistner (34) nach dem Spiel.
Hertha BSC lässt nach Standards zu viele Gegentore zu
Außerdem mussten die Berliner ihren kopfballstärksten Spieler Marc Oliver Kempf (29) abgeben und auf seinen Ersatz John Anthony Brooks (31) wochenlang verzichten. Probleme bei Standards sind allerdings nicht neu und waren bereits unter Pal Dardai (48) bekannt.
Ein weiterer schwerwiegender Verlust ist Haris Tabakovic (30), der unter Cristian Fiél (44) kaum zum Einsatz kam und sich als schwer ersetzbar erwiesen hat. Ohne einen Stürmer, der mindestens 15 Tore garantiert, wird es schwierig, in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen.
Luca Schuler (25), als potenzieller Ersatz für Tabakovic geholt, erzielte zwar zwei Tore, traf nach seinem Doppelpack jedoch nicht mehr. Gegen Schalke blieb er 90 Minuten auf der Bank, während Elfer-Held Smail Prevljak (29) auf sich aufmerksam machte.
Es bleiben auch Florian Niederlechner (33, ein Saisontor) und Derry Scherhant (21, zwei Saisontore). Es ist wahrscheinlich, dass Hertha im Winter im Angriffsbereich nachbessert, um die Aufstiegshoffnung zu wahren.