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Hessen Kassel bestätigt Abschied von Gonther und verpflichtet ehemaligen Dynamo-Spieler

Dresden/Kassel – "Diesen Verlust hätte man wirklich gern vermieden." Mit diesen Worten kommentierte Daniel Bettermann (45), Vorstand des Südwest-Regionalliga-Clubs KSV Hessen Kassel, gegenüber den Hessischen Nachrichten den Weggang seines bisherigen Geschäftsführers Sören Gonther – oder besser gesagt seines Ex-Geschäftsführers. Der 39-Jährige wird künftig als Geschäftsführer Sport bei Dynamo Dresden tätig sein. Vom Spieler zum Manager – damit reiht er sich in eine Reihe namhafter Persönlichkeiten wie Ralf Minge (65) oder Volker Oppitz (47) ein.

Bettermann erklärte: „Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir die Verpflichtung von Tim Knipping (33) verkünden. Das hätte als Nachricht gereicht.“

Dies war gleichzeitig Gonthers letzte Amtshandlung beim KSV. „Knipser“ hat nun ebenfalls einen neuen Klub gefunden. Da der neue Dresdner Sport-Geschäftsführer in Kassel noch einen Vertrag bis Juni 2026 besitzt, dürfte die Ablösesumme eher moderat ausfallen.

Dynamo selbst hat die Verpflichtung bislang noch nicht offiziell bestätigt und wird dies vermutlich auch nicht vor dem Spiel gegen Kiel am Samstag um 20.30 Uhr tun.

Dies liegt zum einen daran, dass Gonther derzeit mit dem Umzug beschäftigt ist, denn seine Familie bezieht ein neues Haus in der Nähe von Kassel.

Zum anderen möchte die SGD das Spiel noch abwarten, um möglicherweise noch vor den Feiertagen den neuen sportlichen Leiter der Öffentlichkeit vorzustellen.

Seit Mittwochabend ist die Personalie jedoch offiziell entschieden. Der neunköpfige Aufsichtsrat unter Leitung von Michael Ziegenbalg (39) und seinem Stellvertreter Michael Born (58) hat sich für Gonther ausgesprochen.

Eine interessante Anekdote: Im Sommer 2007 war Michael Born als Sportlicher Leiter beim SC Paderborn tätig und holte damals den damals 20-jährigen Gonther vom KSV Baunatal zum SCP.

Auch bei Dynamo arbeiteten die beiden bereits zusammen, denn der heutige stellvertretende Aufsichtsratschef brachte den ehemaligen Profi vom FC St. Pauli nach Dresden. Somit kennen sich die beiden bestens.

Für Gonther ist dies quasi der zweite Versuch, die Position zu übernehmen. Bereits im Mai 2024 gehörte er zu den letzten Kandidaten, aus denen Thomas Brendel (49) unter ungewöhnlichen Umständen als Sieger hervor ging. Damals hinterließ das Auswahlverfahren beim Aufsichtsrat keinen guten Eindruck. Diesmal verlief alles deutlich geräuschloser, lediglich einige Kandidaten und die finale Entscheidung wurden bekannt.

Auf Gonther wartet nun eine große Herausforderung – nicht nur aufgrund des privaten Umzugs, sondern auch beruflich. Ab sofort steht Dynamo 24 Stunden, 7 Tage die Woche im Fokus. „Gonni“ hat nun die Gelegenheit zu zeigen, dass er auch auf einer höheren Ebene erfolgreich sein kann.

In Kassel hat er in nur zwei Jahren aus einem sportlich und finanziell angeschlagenen Regionalligisten, der kurz vor dem Aus stand, einen aufstrebenden Verein geformt, der aktuell in der Südwest-Staffel den zehnten Platz belegt und dabei Anschluss an die oberen Tabellenränge hält.