Herthas wohl unverdienter Erfolg: Matchwinner Grönning hätte eigentlich nicht schießen sollen
Berlin – So viel Glück kann man eigentlich kaum haben. Hertha BSC kämpft sich dank Torwart Tjark Ernst (21), der mangelnden Chancenverwertung bei Münster, eiserner Nerven und Sebastian Grönning (28) eine Runde weiter. Der Däne avancierte mit seinem verwandelten Strafstoß zum entscheidenden Spieler. Doch eigentlich hätte alles ganz anders verlaufen können.
Kurz zusammengefasst
KI-generierte Zusammenfassung des Artikels
Skurril: Grönning war ursprünglich nicht als letzter Schütze vorgesehen.
„Ich kam zu spät, Andrej (Mijatovic, Anm.d.Red.) hatte die Schützen bereits festgelegt. Die Nummer 5 war noch frei, da hat sich Sebastian gemeldet“, erläuterte Stefan Leitl (47).
Glücklicherweise übernahm der Neuzugang die Verantwortung. Mit viel Power schoss er den Ball genau in die Mitte. Tor! Weiter geht’s!
„Ich habe Elfmeter trainiert und mir Videos vom Torwart angesehen. Das Wichtigste ist, mental bereit zu sein“, erklärte der Matchwinner.
Der ehemalige Drittligastürmer setzt damit erneut ein Ausrufezeichen. Bereits beim Saisonauftakt auf Schalke gehörte der 28-Jährige mit seinem Traumtor zu den wenigen Gewinnern. Nun darf sich der Stürmer durchaus Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf machen.
„Er hat uns ins Viertelfinale geschossen. Dadurch kann er Selbstvertrauen tanken und ist sicher eine Option für die nächsten Partien“, sagte Leitl.
Die Aussichten haben sich definitiv verbessert, denn das neue Sturmduo Fabian Reese (27) und Dawid Kownacki (28) konnte bislang nicht überzeugen. Grönning bringt genau die Leichtigkeit ins Spiel, die Hertha zwischen Vorbereitung und Saisonauftakt verloren hat.
Bezeichnend: Kurz vor Schluss vergab Kownacki mit seinem erst zweiten Torschuss seit seinem Wechsel eine riesige Chance, das Spiel zu drehen. Statt den Ball ins Netz zu bringen, schoss der Pole neben das Gehäuse.
So schleppte sich Hertha mit viel Einsatz, Kampfgeist und Durchhaltevermögen ins Elfmeterschießen und zog letztlich eine Runde weiter. Trotzdem wirft die Vorstellung weiterhin viele Fragen auf. Von einem Aufstiegskandidaten war auch im dritten Pflichtspiel nichts zu sehen.
Stattdessen hatten die Münsters, die in der vergangenen Saison gerade so den Abstieg vermieden, die Berliner klar im Griff. Nur dank Ernst und der schwachen Chancenverwertung des Gegners blieb der Hauptstadtclub so lange im Spiel. „Wir wissen, dass im Moment nicht alles so läuft, wie wir uns das vorstellen“, erklärte Leitl.
Dennoch könnte der äußerst glückliche Einzug in die nächste Runde genau der Impuls sein, den die „Alte Dame“ jetzt braucht. „So ein Erfolg tut gut, vielleicht lockert das ein wenig die Brust, gibt uns Schwung für die weitere Saison.“