Herthas Siegessträhne endet: „Fühlt sich wirklich beschissen an“
Berlin – Nach dem beeindruckenden 6:1-Pokalsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag hätte eigentlich ein weiterer Triumph im Olympiastadion folgen sollen, doch mit der 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg herrscht in Berlin nun Fruststimmung.
„Wir haben heute verloren, das fühlt sich richtig beschissen an“, sagte Stefan Leitl (48) nach dem Schlusspfiff deutlich am Sky-Mikrofon.
Dem Trainer von Hertha ging es dabei allerdings weniger um die gebrochene Siegesserie oder den Vereinsrekord, der seit 1981 besteht und mit dem achten Erfolg in Folge eingestellt worden wäre.
„Serien interessieren mich nicht, ich will einfach, dass wir erfolgreichen Fußball spielen“, machte er verärgert klar und fügte hinzu: „Heute haben wir wirklich schlecht gespielt!“
Dabei hätte das Spiel ganz anders verlaufen können, wenn Fabian Reese (28) bereits in der zweiten Minute den Ball richtig getroffen und die Gastgeber in Führung gebracht hätte.
„Solche Chancen musst du einfach nutzen“, stellte Leitl enttäuscht fest. Sein Kapitän war nach einem gelungenen Dribbling von Michael Cuisance (26) nicht in der Lage, den Ball aus nächster Nähe im Tor unterzubringen.
Generell übte der Trainer scharfe Kritik an der Leistung seiner Mannschaft. Über den größten Teil des Spiels „war von dem, was wir uns vorgenommen hatten, nichts zu sehen“, schimpfte er.
„Wenn wir so auftreten, wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen“, erklärte Leitl mit Nachdruck. Besonders verärgert zeigte er sich über den Führungstreffer der Magdeburger, den er als „beschissenes Tor nach einer Ecke“ bezeichnete, obwohl die Zuordnung eigentlich klar gewesen sei.
Doch was nützt die richtige Zuordnung, wenn das gesamte Team schläft? Ganz im Stil von Liverpool führte der Tabellenletzte die Ecke blitzschnell aus und erwischte die Blau-Weißen auf dem falschen Fuß.
Nur Tjark Ernst (22) erkannte die Gefahr frühzeitig und versuchte, seine Mitspieler zu warnen. Zu spät: Sekunden später zappelte der Ball bereits im Netz. Es war der erste Gegentreffer, den der Hertha-Keeper nach fast neuneinhalb Stunden in der 2. Bundesliga hinnehmen musste.
„Irgendwie hat uns heute der letzte Punch gefehlt“, versuchte Paul Seguin (30) die Niederlage zu erklären, war sich jedoch sicher: „Das wird uns nicht aus der Bahn werfen.“