Herthas Wiederholte Enttäuschung: Führungen sind tabu!
Unter neuer Leitung, mit frischem Spielstil, doch die alten Schwächen bleiben: Hertha BSC verpasste erneut die Gelegenheit, sich in der Spitzengruppe zu etablieren. Ein Erfolg gegen Greuther Fürth hätte den Berlinern ermöglicht, mit nur zwei Punkten Rückstand auf den zweiten Platz, sich im Kampf um den Aufstieg ernsthaft zu positionieren.
Das Vorhaben misslang jedoch wiederholt. In entscheidenden Momenten zeigt die Alte Dame Schwächen, ein Muster, das sich aus der vorherigen Saison fortsetzt. Selbst unter Pal Dardai (48) waren regelmäßige Nerveneinbrüche zu beobachten.
Ein Indikator dafür ist, dass die Berliner seit dem Abstieg nie auf einem Aufstiegsrang standen. Es scheint, als ob die altbekannte Fußballweisheit zutrifft: Die Tabelle spiegelt die Wahrheit wider.
Mit einem elften Platz müssen die Herthaner sich eingestehen, dass der Aufstieg in dieser dichten 2. Liga noch nicht außer Reichweite ist, sie jedoch keine Spitzenmannschaft darstellen.
Ein Schlüssel zum Erfolg wäre ein besserer Umgang mit Spielvorsprüngen. Wieder führte ein frühes 1:0 nicht zu Sicherheit, sondern stürzte die Berliner in Passivität.
Fabian Reese (27) kritisierte bei Sky: "Man muss die Führung in Ehrgeiz ummünzen, ein zweites, drittes Tor anstreben, statt sich mit dem aktuellen Stand zufriedenzugeben und Sicherheit vorzutäuschen. Es geht darum, dranzubleiben", und fügte hinzu: "Wir müssen uns fragen, ob wir wirklich alles gegeben haben, um als Sieger vom Platz zu gehen."
Hertha BSC und das wiederkehrende Problem mit frühen Führungen
Ob zuhause gegen Ulm oder auf Schalke, eine schnelle Führung führte jeweils nur zu einem 2:2. In Darmstadt sorgte Florian Niederlechner (34) für eine frühe Führung, doch jüngst in Fürth ging Hertha leer aus. Zusammen sind das zehn verschenkte Punkte, die für die Tabellenführung gereicht hätten.
Cristian Fiél (44) findet keine Erklärung für den regelmäßigen Umschwung seiner Mannschaft in den Verwaltungsmodus, der in Fürth mit einer Niederlage endete, trotz eines perfekten Starts. "Wir begannen, Bälle zu verlieren und wurden im Passspiel nachlässig. Anstatt zwei, benötigten wir fünf Kontakte. Ich denke, der Gegner erkennt dann, dass mehr drin ist", erläuterte der Trainer.
Das Problem mit Führungen dürfte den Hertha-Anhängern noch gut in Erinnerung sein. Auch in der vergangenen Spielzeit galten die Berliner oft als Halbzeit-Meister, doch am Ende reichte es selten für einen Sieg.