"Unglaubliche Geschichte": Hertha-Spieler Gechter teilt Magath-Erlebnis
Felix Magath (71) bei Hertha BSC scheint wie eine Erzählung aus einer fernen Zeit, dabei ist es erst etwa zweieinhalb Jahre her. Nachdem die Alte Dame bereits zwei Trainer verbraucht hatte, war es ausgerechnet Magath, der die Mannschaft gegen seinen HSV retten sollte.
In einem Gespräch mit dem YouTuber KevinFromTheBlock erzählt Abwehrspieler Linus Gechter (20) von einem besonderen Moment. In seiner ersten Saison im Profikader, damals noch unter Trainer Pal Dardai (48), machte er mit 17 Jahren sein Debüt.
Magath erkannte Gechters Talent, sah ihn jedoch auf einer völlig anderen Position. "Es ist eine verrückte Geschichte, die ich bisher nie öffentlich gemacht habe. Magath wollte mich im Angriff einsetzen."
Allerdings fand Gechter seinen Namen nicht in der Startelf für das Relegationshinspiel im Olympiastadion.
"Bist du überrascht, dass du nicht spielst? Ich muss ehrlich sein, ich habe überlegt, dich im Angriff aufzustellen. Erzähl mir mal, was deine Stärke ist", gab Gechter Magaths Worte wieder. "Bevor ich antworten konnte, sagte er: 'Nein! Deine Stärke ist der Torabschluss. Du hast den besten Schuss im ganzen Team.'"
Magath plante, Linus Gechter gegen den HSV im Angriff aufzustellen
Gechter war anderer Meinung: "Ich habe zu der Zeit mit Jovetić gespielt, der bei Man City war. Ich habe mit Prince [Boateng] gespielt, der Erfahrungen aus der ganzen Fußballwelt gesammelt hat. Auch Belfodil war ein erstklassiger Spieler."
Magath überlegte sogar, Gechter zur Halbzeit als zentrale offensive Mittelfeldspieler (Zehner) einzusetzen. "Er mochte meine Technik und meine offensive Qualität", erinnert sich Gechter. "Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich als Zehner spielen sollte. Schließlich wurde ich als defensiver Mittelfeldspieler eingewechselt."
Die Niederlage konnte Gechter jedoch nicht verhindern. Hertha unterlag zu Hause mit 0:1, konnte aber das Rückspiel mit 2:0 für sich entscheiden, auch weil Kevin-Prince Boateng die Aufstellung übernahm. Es war kein Raum für Experimente. "Das zeigt, dass er [Magath] ein selbstbewusster Trainer war, der viel erlebt hat und keine Angst hatte, etwas zu riskieren."
Gechter hat generell nur positive Erinnerungen an Magath - trotz des anspruchsvollen Trainings. "Er war ein großartiger Trainer, der mich mochte. Immer wenn ich fit war, spielte ich auch."