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Herthas Glanzstück: Einer zeigt sich besonders stark

Berlin – In der Hauptstadt herrscht derzeit eine wahre Gefühlsflut. Drei Heimsiege innerhalb einer Woche – und das bei Hertha BSC, die in der Vergangenheit gerade vor heimischem Publikum selten überzeugen konnte. Doch die Blau-Weißen haben ihre langjährige Heimschwäche endlich abgelegt. Der Trend ist eindeutig: Hertha befindet sich auf einem deutlichen Aufwärtstrend.

Ein wesentlicher Faktor für die positive Entwicklung ist die Rückkehr der langzeitverletzten Spieler Paul Seguin (30) und Diego Demme (33). Beide bringen mit ihrer Ballkontrolle und Erfahrung eine enorme Verstärkung für das Hertha-Spiel.

Beim überzeugenden 2:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden standen sie nun zum ersten Mal gemeinsam in der Startformation. Demme setzte da an, wo er im Pokalspiel unter der Woche aufgehört hatte: mit klugen Pässen in die Offensive. Auch Seguin wusste vor allem mit seinem sicheren Ballbesitz zu überzeugen.

"Ich war mit beiden sehr zufrieden, besonders in den ersten 25 Minuten und auch in der zweiten Halbzeit," lobte Trainer Leitl, fügte jedoch hinzu: "Trotzdem denke ich, dass beide körperlich noch nicht ihr volles Potenzial erreicht haben."

Das ist aber kein Problem. In Kaiserslautern wird deshalb voraussichtlich Supertalent Kennet Eichhorn (16) erneut in der Startelf stehen. Dass ein 16-Jähriger eine so wichtige Position wie die Sechs übernimmt, spricht für Herthas neue Stabilität. Das zentrale Mittelfeld ist mittlerweile tatsächlich das Prunkstück der Mannschaft!

Den größten Anteil daran hat jedoch Michaël Cuisance (26). Der Franzose hat sein Tief zu Saisonbeginn überwunden, was auch die Gegner deutlich spüren. Er zeigt seit Wochen herausragende Leistungen, nicht zuletzt, weil er nicht länger als defensiver Mittelfeldspieler, sondern auf seiner Lieblingsposition im offensiven Mittelfeld agiert. "Man erkennt seine individuelle Klasse deutlich. Manchmal wünschte ich mir, dass er öfter mit seinem starken linken Fuß Richtung Tor zieht," so Leitl.

Elversberg und Dresden können bestätigen, wovon der Cheftrainer spricht: Bei beiden Spielen erzielte Cuisance das wichtige 1:0. Zunächst mit Wucht und Entschlossenheit, später sehenswert, als er die Abwehr von Dynamo regelrecht alt aussehen ließ.

Der einst als Problemfall geltende Profi ist in den letzten Jahren gereift und hat bei Hertha mittlerweile eine ähnlich wichtige Rolle wie Fabian Reese (27) – und das nicht nur wegen seines feinen linken Fußes. "Seit meiner Ankunft hier spüre ich bei Micka eine große Leidenschaft für den Fußball und eine innere Motivation, immer sein Bestes zu geben. Er zeigt ein beeindruckend professionelles Auftreten," betont Leitl.

Nun möchte Hertha den aktuellen Höhenflug mit dem Traum-Mittelfeld auch in Kaiserslautern fortsetzen. Auch Cuisance verbindet eine positive Erinnerung mit dem Betzenberg: In der vergangenen Saison erzielte er beim spektakulären 4:3-Sieg den entscheidenden Treffer. Daran hätte auch Leitl am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky/RTL) nichts auszusetzen. Es muss ja nicht immer nur ein 1:0 sein.