Herthas zwiespältige Bilanz: Unterwegs stark, daheim schwach

Berlin - Nach einem weiteren Dämpfer gegen Köln ergibt sich für Hertha im DFB-Pokal die Gelegenheit zur Revanche, diesmal auswärts beim Effzeh.

Die Berliner zeigen auswärts eine bessere Form, mit drei Siegen und zwei Unentschieden sind sie sogar noch unbesiegt. "Wir wissen, dass wir es besser können. Heute war es leider nicht der Fall", äußerte Cristian Fiél (44) nach der Niederlage gegen Köln.

Ein besonderer Stachel sitzt tief: Mit einem Erfolg hätte Hertha erstmals seit dem Abstieg in die Aufstiegsränge vorrücken können. Stattdessen verhärtet sich der Eindruck, dass die Mannschaft in entscheidenden Momenten versagt. Ein déjà-vu-Erlebnis.

"Letztes Jahr war es ähnlich, wenn wir die Chance hatten, oben mitzuspielen", erinnert sich Florian Niederlechner (34). "Auch damals verloren wir solche Spiele. Wir müssen uns in diesen Momenten einfach steigern und präsent sein."

Das gelang ihnen jedoch nicht. Die kleine Siegesserie wurde von einem wenig selbstbewussten Kölner Team abrupt beendet. Es ist bereits die vierte Niederlage im sechsten Heimspiel. Mit einer solchen Schwäche vor heimischem Publikum wird Hertha am Saisonende nichts mit dem Aufstieg am Hut haben.

Hertha BSC holt im Olympiastadion nur sechs Punkte

Die beiden Heimsiege gegen Jahn Regensburg (2:0) und Eintracht Braunschweig (3:1) waren eher von Glück geprägt. Gegen den Aufsteiger benötigte es einen Treffer in letzter Minute, gegen Braunschweig führte ein Fehler des Torwarts inklusive roter Karte zu einem Wendepunkt im Spiel.

Interessant: Fast doppelt so viele der 17 Punkte wurden auswärts geholt, nämlich elf, im Gegensatz zu lediglich sechs Punkten im Olympiastadion - und dies trotz schwieriger Spiele wie beim HSV (1:1), auf dem Betzenberg (4:3) oder beim zuvor noch ungeschlagenen KSC (3:1).

Die Frage bleibt, warum es daheim nicht klappen will. Ist es der selbst auferlegte Druck des jungen Teams?

Das verneint Fiél: "Was die Fans leisten, ist genau das, was ein Fußballer sich erhofft. Vor fast 70.000 Zuschauern zu spielen, ist etwas Besonderes. Hoffentlich können wir das jede Woche erleben." Aber dann mit besserem Ausgang!

Die Bedeutung der Tabelle in der 2. Bundesliga

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat eine klare Bedeutung: Der Erste am Saisonende wird Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das gleiche gilt für den Zweiten. Der Dritte erhält die Möglichkeit, in den Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg oder den Klassenerhalt zu kämpfen.