Hertha und Union gemeinsam: „Große Vereine dürfen nicht an Anziehungskraft verlieren“
Von Jordan Raza
Berlin – In einem gemeinsamen offenen Schreiben haben die Fangruppen von Hertha BSC und Union Berlin Sportsenatorin Iris Spranger (64, SPD) eindringlich aufgefordert, ihre Interessen bei der bevorstehenden Innenministerkonferenz entschlossen zu vertreten.
In dem Schreiben, das der dpa vorliegt, betonen die Stadtrivalen: „Es kann nicht im Sinne des Berliner Senats sein, wenn die großen Fußballclubs der Stadt durch überzogene Maßnahmen deutlich an Strahlkraft verlieren.“
Die Anhänger befürchten, dass bei Einführung strengerer Regelungen die Zuschauerzahlen zurückgehen könnten.
Auf der Herbsttagung der Innenministerkonferenz (IMK) in Bremen nächste Woche steht das Thema Stadionsicherheit auf der Agenda. Diskutiert werden unter anderem personalisierte Eintrittskarten für Fußballspiele sowie eine Verschärfung der Richtlinien für Stadionverbote.
Die organisierten Fans in Deutschland lehnen diese Pläne entschieden ab. Kürzlich fand beispielsweise eine große Demonstration in Leipzig statt, gefolgt von einem bundesweiten zwölfminütigen stillen Protest in den Stadien. Viele Fußballvereine und auch der DFB zeigten sich verständnisvoll gegenüber den Anliegen der Fans.
„Es wirkt, als solle der Profifußball als Versuchsfeld für neue Überwachungsmaßnahmen dienen“, kritisieren die Berliner Fangruppen.
Die Forderungen nach personalisierten Tickets, Gesichtserkennung an den Stadioneingängen, einer zentralen Kommission als Kontrollinstanz sowie Stadionverboten bereits bei eingeleiteten Ermittlungsverfahren sind für die Fans nicht akzeptabel.