Das Personalkarussell bei Hertha: Die Wiederkehr der Vergessenen?
Berlin - Er stand lange im Schaufenster für mögliche Abgänge bei Hertha BSC, selbst nach dem Ende der Transferzeit. Nun könnte Andreas Bouchalakis (31) wichtiger sein als je zuvor.
Der Grieche, normalerweise ein Sechser, wird als einer der Bewerber für die Position in der Innenverteidigung gehandelt. Dort verfügen die Berliner mit Pascal Klemens (19) nur über einen einsatzfähigen Verteidiger.
Linus Gechter (20) und der wieder eingetroffene John Anthony Brooks sind schon länger nicht verfügbar. Nun verschlimmern Toni Leistner (34/verletzt) und Marton Dardai (22) mit seiner Gelbsperre die Situation zusätzlich.
"Wenn Toni nicht einsatzfähig ist, müssen wir jemanden aus dem Zauberhut holen", scherzte Cristian Fiél (44) nach der Niederlage gegen Köln. Jetzt ist tatsächlich sein Geschick gefragt, nicht nur in der Verteidigung.
Zum Beginn des Trainings am Dienstag wurden unter anderem die Nachwuchsspieler Robert Matiebel und Sebastian Weiland (beide 19) von dem Cheftrainer auf dem Schenckendorffplatz begrüßt, sowie Bilal Hussein (23). Der Schwede sollte ursprünglich ausgeliehen werden, doch es fand sich kein Abnehmer. Seitdem ist er nur noch für die U23 im Einsatz.
Kommt Andreas Bouchalakis in die Verteidigung? Bilal Hussein trainiert bei den Profis
Die Zeit der Vergessenen könnte nun schlagen. Besonders der in die U23 versetzte Hussein ist in Vergessenheit geraten, aber auch Bouchalakis spielte in dieser Saison bisher praktisch keine Rolle.
Beim Spiel gegen Braunschweig (3:1) war er nach einem schwierigen ersten Jahr in Berlin zum ersten Mal in dieser Spielzeit im Kader. Im neuen dynamischen Mittelfeld findet der erfahrene Spieler mit Neigung zu riskanten Pässen keinen Platz. Ergebnis: Ein Einsatz bzw. sieben Minuten reine Spielzeit.
Jetzt könnte Bouchalakis wieder gefragt sein. Wenn nicht als Innenverteidiger, dann als Taktgeber im Mittelfeld. Die Situation auf der Sechs ist kaum besser.
Bei Diego Demme (32) ist weiterhin Geduld nötig. Michal Karbownik (23), der ihn nach seiner Verletzungspause zuletzt ersetzte, erlitt gegen Köln einen Rückschlag. Der Pole verletzte sich erneut am Sprunggelenk. Eigentlich wäre Klemens die geeignete Wahl, doch der 19-Jährige wird dringend in der Verteidigung benötigt.
Es könnte daher gut sein, dass der ehemalige Heidenheimer Kevin Sessa (24) zum Sechser umfunktioniert wird oder der Berliner Weg wird mit einem Neuling in der Verteidigung und dem 17-jährigen Boris Lum zum ersten Mal in der Startelf ein neues Kapitel schreiben.