Herthas beständiges Problem: "Wir müssen das deutlich ansprechen"
Die Atmosphäre war positiv, die Begeisterung groß, doch zwei herbe Rückschläge - einer vor und einer nach der Halbzeitpause - erwiesen sich als zu schwere Bürde. Hertha BSC beginnt mit einem 1:2 gegen Paderborn die Saison mit einer Niederlage - und das bereits zum vierten Mal in Folge.
Einerseits, weil die Berliner es verpassten, ihre Führung auszubauen, andererseits, weil sie ihre Schwäche bei Standardsituationen nicht ablegen konnten. Ein leidiges Thema, das die Alte Dame weiterhin verfolgt. Auch in der vergangenen Saison zeigten sich die Berliner hier vulnerabel.
Dies setzte sich auch im Spiel gegen Paderborn fort. Fast bei jeder Ecke kam es zu brenzligen Situationen im Strafraum. Das 0:1 durch Felix Götze (42. Minute) kündigte sich zwar nicht unbedingt an, war aber letztlich verdient.
"Das müssen wir unmissverständlich thematisieren. Nicht nur beim 0:1 war das der Fall. Auch danach kamen die Paderborner zu freien Kopfballgelegenheiten", beklagte sich Torhüter Tjark Ernst (21). "Wir haben uns darauf vorbereitet und Standardsituationen häufig im Training behandelt. Am Ende liegt es an uns Spielern, diese Situationen zu kontrollieren. Das ist uns nicht gelungen."
War es im Testspiel gegen Cardiff noch ein Gegentor durch einen Eckball in letzter Minute, so brachte sich Hertha auch beim Saisonstart mit schlechter Verteidigungsarbeit selbst um den Lohn. Ungehinder konnte der Bruder von Mario Götze (32) ein Kopfballtor erzielen. "Wir müssen jeden Gegenspieler bis zum Schluss markieren. Man muss nicht jedes Kopfballduell gewinnen, aber man sollte den Gegner so bedrängen, dass er nicht einfach frei köpfen kann."
Hertha BSC scheitert erneut am Saisonstart
Die Vorfreude auf das erste Heimspiel seit sechs Jahren war enorm. Doch statt Begeisterung gab es eine Enttäuschung. Zum vierten Mal in Serie misslang den Berlinern der Start. Dabei hatten sie sich viel vorgenommen.
Von dem gewünschten Ballbesitzfußball unter Cristian Fiél (44) war wenig zu sehen - und auch das Glück war nicht auf der Seite der Gastgeber. Torschützenkönig Haris Tabakovic (30) traf im ersten Halbzeit nur den Innenpfosten. Anstatt kurz nach der Halbzeit den Ausgleich zu erzielen, kassierten die Blau-Weißen prompt das 0:2.
Ernst: "Für die zweite Halbzeit hatten wir uns viel vorgenommen. Dann kommst du raus und kassierst direkt so ein ärgerliches Gegentor, weil wir erneut nicht aufmerksam waren. Das darf einfach nicht passieren."
Die Einzelleistung von Ibo Maza (18) sorgte zwar wieder für Begeisterung im Stadion. Mehr war jedoch nicht drin. Daher wird der Fokus im Training dieser Woche wohl klar sein: die Verteidigung bei Standards. Das war allerdings auch schon in der vergangenen Woche der Schwerpunkt.
"Wir müssen verteidigen, als ob es um unser Leben geht", fordert Diego Demme (32), der die Kapitänsbinde von Toni Leistner (33) übernahm. Insgesamt fand er sein Team "zu zurückhaltend".
Nächste Woche haben bzw. müssen die Berliner beim HSV besser abschneiden. Andernfalls droht trotz hoher Ziele erneut ein Fehlstart!