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Hertha BSC mit beeindruckender Serie unter Stefan Leitl: Kam der Trainerwechsel zu spät?

Berlin – Hertha BSC zeigt in der 2. Bundesliga aktuell eine starke Entwicklung und ist mittlerweile seit sieben Begegnungen ungeschlagen. Dennoch gibt es auf der Führungsebene erhebliche Veränderungen.

Zunächst trat Andreas Neuendorf (50) von seinem Amt zurück, kurze Zeit später folgte Geschäftsführer Thomas E. Herrich (61) seinem Beispiel und gab seine Position auf. Hinter vorgehaltener Hand wird vermutet, dass beide durch diesen Schritt einer Entlassung zuvorgekommen sind – vermutlich als Folge von Fehlentscheidungen.

Neuendorf galt als überzeugter Unterstützer von Cristian Fiél (45), während Herrich dem entlassenen Trainer erst Mitte Januar noch Rückendeckung gewährte – ein Fehler, wie sich bald offenbarte, denn bereits einen Monat später war Fiél nicht mehr im Amt.

Sein Nachfolger, Stefan Leitl (47), hat nach einem holprigen Beginn eine beeindruckende Serie gestartet, die derzeit in der 2. Bundesliga einzigartig ist – kein anderes Team ist länger ungeschlagen.

Man fragt sich daher, welche Chancen die Alte Dame gehabt hätte, wenn man dem Beispiel von Union Berlin gefolgt und den Trainerwechsel bereits in der Winterpause vollzogen hätte.

Mit etwas mehr Vorbereitungszeit hätte Leitl seine Mannschaft vermutlich ohne den anfänglichen Fehlstart auf Erfolgskurs bringen können, sodass Hertha womöglich noch aktiv ins Aufstiegsrennen eingreifen könnte.

Außerdem entwickelt sich an der Tabellenspitze ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, wodurch eine solche Serie viel wertvollen Boden hätte gutmachen können. Bis zum neunten Tabellenplatz besteht für die Teams weiterhin die Möglichkeit, aufzusteigen oder zumindest die Relegation zu erreichen.

Interessanterweise stand Leitl bereits im vergangenen Sommer als möglicher Coach für die Blau-Weißen zur Debatte. Schließlich hatte er mit der SpVgg Greuther Fürth in der Saison 2020/21 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft – genau das Ziel, das auch der Hauptstadtklub verfolgt.

Für Hertha ist dieser Zug nach einem katastrophalen Start in die Rückrunde jedoch wohl abgefahren. Das aktuelle Hoch macht allerdings Hoffnung auf die kommende Spielzeit. Zudem konnte mit Michaël Cuisance (25) einer der Leistungsträger bereits langfristig gebunden werden. Dies ist ein klares Signal, um auch Fabian Reese (27) vom Verbleib zu überzeugen.

Zu Fabian Reese: An dieser Stelle sollte zumindest angemerkt werden, dass Fiél größtenteils auf den schnellen Flügelspieler verzichten musste, der nach seiner Rückkehr noch Zeit brauchte, um wieder an seine frühere Form anzuknüpfen.

Unter Leitl ist der 27-Jährige regelrecht explodiert und hat neun seiner zehn Saisontore erzielt. Zudem kennt Reese den neuen Trainer bereits aus der gemeinsamen Zeit in Fürth – ein weiterer Grund für ihn, dem Klub treu zu bleiben?