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Ein Königreich für einen Prince: Hertha BSC braucht jetzt Typen wie Boateng

Berlin – Hertha BSC befindet sich im freien Fall, und auch der Wechsel zu Stefan Leitl (47) konnte die Abwärtsspirale bisher nicht stoppen. Nun droht sogar der Abstieg in die Drittklassigkeit – eine Entwicklung, die auch Kevin-Prince Boateng (37) mit Besorgnis verfolgt.

"Man bringt einen neuen Trainer an Bord und dann erlebt man Spiele, die einfach herzzerreißend sind", kommentierte der ehemalige Herthaner am Montag am Rande der Baller League in Berlin.

Er räumte ein, dass man derzeit kaum etwas Positives erkennen könne, wenngleich man es natürlich nicht zu sehr kritisieren solle. Am vergangenen Sonntag musste die Alte Dame mit einer 0:4-Niederlage bei der SV Elversberg eine deutliche Einbuße hinnehmen.

"Nach 20 Minuten in der ersten Halbzeit merkt man, wie das Spiel verlaufen wird, und schon ist klar, dass man ausgemacht ist", erinnerte sich Boateng. Er betonte, dass jetzt ein Umdenken notwendig sei, sonst befinde man sich bald mitten im Abstiegskampf.

Doch ist das nicht bereits zur bitteren Realität geworden? Bereits beim Desaster in Elversberg löste Leitl selbst den Alarm aus, als er erklärte: "Es geht darum, in der Liga zu bleiben", nachdem im Saarland erneut ein sportlicher Offenbarungseid stattfand.

Fehlt Hertha BSC ein Führungsspieler wie Kevin-Prince Boateng?

Boateng unterstrich, dass man erkennen müsse, "dass das schöne Spiel vorbei ist. Hertha muss jetzt begreifen, dass es nur noch um den Kampf geht." Genau daran liegt jedoch das Problem der Blau-Weißen.

Der Kader wurde vor Beginn der Saison mit dem klaren Ziel eines Aufstiegs zusammengestellt und unter dem geschätzten Coach Cristian Fiél (44) sollte auch wieder attraktiver Fußball gespielt werden. Dieses Experiment ist jedoch kläglich gescheitert, sodass die Mannschaft nicht auf den Kampf eingestellt ist. Zudem scheinen viele der jungen Spieler von dieser Situation überwältigt zu sein.

Dem Team fehlen nun auch Charaktere wie Kevin-Prince, zu dem die Jüngeren sicherlich aufblicken und ihn als Anführer akzeptieren würden. Zwar treten derzeit Fabian Reese (27) und Toni Leistner (34) in den Vordergrund, doch der eine ist nicht gerade als körperstarker Zweikämpfer bekannt und der andere hat schon öfter die jungen Spieler kritisiert – ob das der richtige Ansatz ist, bleibt fraglich.

"Ich hätte meine eigenen Ideen, wie man das Team und die Spieler richtig führen kann. Der Zusammenhalt ist enorm wichtig", so Boateng, wobei genau dieser Teamgeist momentan bei den Berlinern zu fehlen scheint. Ein Königreich für einen Prince!