Hertha BSC stolpert gegen Schlusslicht: „Setze ich mich zu früh hin“
Berlin/Bochum – Nach zwei Siegen in Folge musste Hertha BSC am Samstagabend überraschend beim Tabellenletzten VfL Bochum mit 2:3 die erste Niederlage hinnehmen. Die Ursache für die Pleite lag dabei klar im eigenen Lager.
„Meiner Meinung nach haben wir ein wirklich ordentliches Auswärtsspiel gezeigt. Betrachtet man allerdings die Entstehung der Gegentore, muss man leider feststellen, dass wir uns diese Fehler selbst eingebrockt haben“, erklärte Stefan Leitl (48) auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Tatsächlich gingen alle drei Gegentore auf individuelle Fehler zurück. Besonders Innenverteidiger Toni Leistner (35) rückte dabei in den Fokus.
„Ich übernehme die Verantwortung dafür. Beim 0:1 hätte ich das Kopfballduell gewinnen müssen, beim 0:2 habe ich mich zu früh hingesetzt. Und beim 0:3 hat die Abstimmung zwischen mir und Tjark [Ernst, Anm. d. Red.] nicht gestimmt“, gab Leistner nach dem Spiel vor dem Sky-Mikrofon offen zu.
Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass Michal Karbownik (24) den VfL durch ein unglückliches Eigentor in Führung brachte und Kapitän Fabian Reese (27) vor dem 0:2 im Mittelfeld einen folgenschweren Ballverlust erlitt.
„So gerät man dann mit 0:3 in Rückstand, was meiner Ansicht nach den Spielverlauf insgesamt nicht gerecht widerspiegelt“, erläuterte der Hertha-Coach.
„Die Mannschaft hat anschließend aber eine tolle Moral gezeigt. Dennoch ist die Niederlage für mich äußerst bitter, denn ich sehe sie als vermeidbar an“, fügte der 48-Jährige an.
Erst nach dem dritten Gegentor wachten die Berliner auf – allerdings zu spät. Zwar sorgte Joker Luca Schuler (26) kurz nach seiner Einwechslung in der 72. Minute für einen Treffer und Fabian Reese erzwang zudem einen Elfmeter, den er selbst sicher verwandelte.
Doch am Ende gelang es Linus Gechter (21) nicht, mit einem späten Treffer die Aufholjagd zu krönen, weshalb die Berliner ohne Punkte die Heimreise antreten mussten.
Leitl wollte seiner Mannschaft „keine zu großen Vorwürfe machen“. Weder bei den Gastgebern noch bei Hertha habe es an „Emotionen, Einsatz und Intensität“ gemangelt.
Für das kommende Heimspiel am Samstag um 20.30 Uhr (Sky) gegen Fortuna Düsseldorf hofft er, eine ähnlich starke Offensivleistung zu sehen – dann müsse seine Mannschaft jedoch „in der Defensive stabiler agieren“.