Hertha hält weiterhin am Aufstieg fest und benötigt jetzt eine herausragende Rückrunde
Berlin – Staub abwischen und weitermachen! Trotz des enttäuschenden Abschlusses der Hinrunde bleibt bei Hertha BSC der Glaube an die Rückkehr in die Bundesliga ungebrochen.
„Wir können die derzeitige Wut ruhig mit in die Pause nehmen und im neuen Jahr in positive Energie umwandeln“, erklärte Tjark Ernst (22). „Die Entscheidung ist längst noch nicht gefallen.“
Es gab jedoch genug Anlass zur Enttäuschung: Zum einen wegen der umstrittenen Roten Karte gegen Toni Leistner (35), die zum späten Ausgleich durch Bielefeld führte. Das unnötige 3:3 nach einer starken ersten Halbzeit in Fürth schmerzt gleich doppelt.
Insgesamt hat Hertha ausgerechnet gegen vermeintlich schwächere Gegner in letzter Zeit zu viele Punkte liegen lassen. Statt der möglichen neun Zähler kamen nur zwei zusammen. Auch das anvisierte Ziel von 30 Punkten wurde deutlich verfehlt.
Bemerkenswert: Statt mit gesenkten Köpfen aufzutreten, bleibt der Glaube unerschütterlich. „Ich bin überzeugt, dass uns so ein Rückschlag am Ende sogar stärker macht“, sagte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber. Auch Paul Seguin (30) zeigt sich zuversichtlich: „Wir funktionieren als Team, sind stets kompakt und halten die Abstände gut ein. Ich denke, wir sind auf einem vielversprechenden Weg.“
Kapitänen Fabian Reese (28) äußerte sich kurz nach Spielende vor den Fans mit Blick auf das große Ziel: den Aufstieg in die Bundesliga.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen in der Rückrunde deutlich mehr als die 28 Punkte aus der Hinrunde gesammelt werden. In der vergangenen Saison reichten dem 1. FC Köln und dem HSV 61 beziehungsweise 59 Zähler. Ob dies in der diesmal wieder sehr ausgeglichenen 2. Liga ausreicht, ist allerdings fraglich. 2023/2024 hätten Köln und Hamburg damit nicht einmal die Relegation erreicht – dort stand Fortuna Düsseldorf mit 63 Punkten.
Das bedeutet: Hertha muss in der Rückrunde eine Vielzahl an Punkten holen. Zudem darf die Alte Dame nicht erneut wie zu Saisonbeginn einen schlechten Start hinlegen. „Wir haben eine Spielidee gefunden, eine Formation und eine Art, wie wir Fußball spielen wollen“, so Reese. „Jetzt legen wir kurz eine Pause ein und bereiten uns intensiv vor, um direkt zum Rückrundenstart präsent zu sein.“
Das ist auch dringend nötig, denn zum Auftakt der Rückrunde wartet ein anspruchsvolles Programm. Die ersten vier Gegner heißen Herbstmeister Schalke, Karlsruhe, Darmstadt und Elversberg.