Erst ein gigantischer Fehlversuch, dann ein Traumtreffer: Hertha verhindert Köln den Tabellenführer
Köln – Tabellenspitzenchance verpasst: Hertha BSC hat dem 1. FC Köln einen harten Rückschlag im Kampf um den Aufstieg beschert. Die formstarken Berliner feierten mit dem 1:0 (0:0) bereits den dritten Sieg in Folge – vor allem durch den herausragenden Einsatz von Superstar Fabian Reese.
Zwar blieb ihm der erhoffte Doppelpack verwehrt, doch reichte diesmal ein einmaliges Traumtor für den entscheidenden Punktezuwachs.
Bemerkenswert: Obwohl knappe Niederlagen eigentlich Kölns Spezialität sind, denn die Geißböcke konnten in dieser Spielzeit bereits achtmal mit 1:0 gewinnen, waren auch sie gegen Super-Reese machtlos.
Schon früh zeigte sich bei den Gästen der klare Wille, etwas zu erreichen. Selbstbewusst bestimmten die Blau-Weißen in den Anfangsminuten das Spielgeschehen und hatten sogar den ersten entscheidenden Akteur auf ihrer Seite. Die 5000 mitgereisten Hertha-Anhänger standen bereits kurz davor, in Jubel auszubrechen – doch Marten Winkler ließ ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.
Reese legte dem Flügelspieler den Ball quasi auf einem Silbertablett zu, doch Winkler verfehlte im Eins-gegen-Eins aus einem Meter die Gelegenheit zum Abschluss – eine Szene, bei der man sich nur fragen kann: „Wie kann man da danebenliegen?“
Auch der Effzeh hatte Chancen, in Führung zu gehen; Eric Martel ging aus einer guten Position an den Ball, ließ die Gelegenheit jedoch verstreichen.
Während Köln das Spiel allmählich ausbalancieren konnte, behielt Hertha die Gefahr aufrecht. Diesmal musste der Pfosten für die Gastmannschaft den Ball parieren – ein Zeichen für den bis dato starken Auftritt der Herthaner.
Einziger negativer Punkt: Sowohl Jonjoe Kenny als auch Michael Cuisance kassierten jeweils ihre fünfte Gelbe Karte und müssen deshalb in der kommenden Begegnung gegen Darmstadt vom Platz stehen.
Auf einen Spieler können sich die Berliner jedoch verlassen: Fabian Reese! Kurz nach der Halbzeitpause setzte er erneut zu einem Treffer an.
Aus der Außenbahn zog er in den Strafraum, täuschte mit einem Übersteiger und schoss den Ball mit einer Geschwindigkeit von 101 km/h an den Innenpfosten vorbei direkt in den Kasten – was für ein zauberhaftes Tor!
Herthas Unterschiedsspieler ist wirklich kaum aufzuhalten und konnte in den letzten drei Partien bereits fünf Treffer erzielen.
Im Duell gegen das Spitzenteam zeigten die Berliner einen überragenden Auftritt. Sie waren in jedem Zweikampf präsent und erhöhten den Vorsprung auf 2:0, wobei auch hier das Glück eine Rolle spielte: Tim Lemperle unterließ den möglicherweise sicheren Ausgleichstreffer.
Nur wenige Minuten später rückte der Kölner Stürmer erneut ins Rampenlicht. Nach einer gelungenen Balleroberung setzte er gegen Diego Demme klar einen Haken, wodurch ein gefährlicher Konter verhindert wurde. Schiedsrichter Sven Jablonski entschied zwar für ein taktisches Foul, ermahnte den Spieler jedoch nur – eine Gelb-Rote-Situation konnte so vermieden werden. Glücklicherweise konnten die Kölner im Anschluss nach und nach den Druck erhöhen.
Hertha, das mehrmals das zweite Tor verpasst hatte, wartete nun sehnsüchtig auf den Schluss, während sie mit aller Kraft verteidigten und sich ihren dritten Sieg in Folge sicherten. Köln hingegen verpasste die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen – sie verbleiben hinter dem HSV auf dem zweiten Rang.
1. FC Köln – Hertha BSC 0:1 (0:0)
1. FC Köln: Schwäbe – Schmied, Martel, Heintz (65. Finkgräfe) – Thielmann (73. Pauli), Olesen (65. Ljubicic), Huseinbasic, Paqarada – L. Waldschmidt (77. Kainz) – Rondic (77. Downs), Lemperle
Hertha BSC: T. Ernst – Gechter, Leistner, Zeefuik – Kenny, Demme, Winkler (84. Karbownik) – Cuisance (89. Bouchalakis), Maza (73. K. Sessa) – Reese, Scherhant (73. Schuler)
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)
Tor: 0:1 Reese (46.)
Tabelle 2. Bundesliga
Die Tabelle der 2. Bundesliga verdeutlicht folgendes: Der Saisonendplatz 1 wird zum Zweitliga-Meister gekrönt und steigt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte spielt hingegen in einem Relegationsduell mit dem drittletzten Verein der Bundesliga um den Verbleib in der höchsten deutschen Fußballklasse.