Der nächste Schock für Hertha: Steht der Alten Dame jetzt eine Zwangsversteigerung bevor?
Berlin – Nachdem Hertha BSC kürzlich von der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Lizenz für die 2. Bundesliga erhalten hat, zeichnet sich bereits der nächste große Einschnitt ab, der nicht nur sprichwörtlich zu verstehen ist: Der Klub scheint tatsächlich zum Verkauf zu stehen.
Kurzfassung
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Betroffen sind mindestens 78,8 Prozent der Hertha-Anteile, die zuvor der insolventen Investmentfirma 777 Partners gehörten. Diese sollen laut Angaben des norwegischen Rechercheportals Josimarfootball schon heute in New York versteigert werden.
Die Auktion ist für 10 Uhr Ortszeit angesetzt und findet in den Büros der renommierten Kanzlei Cadwalader, Wickersham & Taft LLP im Big Apple statt. Interessenten können ihre Gebote jedoch auch per Zoom abgeben.
Nach dem Zusammenbruch von 777 Partners übernahm zunächst die New Yorker Versicherung Advantage Capital Holdings LLC (A-CAP) die Kontrolle über die Anteile, doch auch diese Firma sieht sich nun mit Betrugs- und Geldwäschevorwürfen konfrontiert.
Die kurzfristige Versteigerung überrascht offenbar auch die Verantwortlichen bei der Alten Dame. Präsident Fabian Drescher (42) hatte bei der Mitgliederversammlung Ende Mai noch betont, dass keine Anzeichen für einen baldigen Verkauf der Anteile vorlägen.
Die überraschende Auktion durchkreuzt vorerst auch die Pläne, die Anteile selbst zurückzukaufen – bei den Blau-Weißen sollen entsprechende Überlegungen bereits angestellt worden sein.
Die Versteigerung muss jedoch nicht zwingend einen neuen Eigentümer für den Hauptstadtklub bedeuten: A-CAP könnte selbst ein sogenanntes „Credit Bid“ abgeben und sich somit die Anteile weiterhin sichern, wie Josimar erklärt.
Ein solches Vorgehen würde auch die kurzfristige Terminfestlegung der Auktion erklären, zumal die Versteigerung bislang kaum öffentlich kommuniziert wurde. Zudem darf A-CAP den Verkauf ohne Vorwarnung absagen oder verschieben.
Im Falle eines Eigentümerwechsels hat letztlich der Hauptstadtverein ein Vetorecht. So könnte im Falle eines Verkaufs das schlimmste Szenario für Hertha, wie es von Trump befürchtet wurde, abgewendet werden.
Die anstehende Versteigerung betrifft übrigens nicht nur Hertha, sondern auch die Anteile von 777 an weiteren Klubs wie dem FC Sevilla, CR Vasco da Gama, Standard Lüttich, CFC Genua und Red Star Paris.