Hertha lockt mit kostenlosem Eis gegen die Heimschwäche: „Siege sind durch nichts zu ersetzen“
Berlin – Der erste wichtige Schritt ist getan. Mit einem 3:0-Erfolg beim Spitzenreiter meldet sich Hertha BSC eindrucksvoll zurück. Nun möchten die Berliner beweisen, dass es sich tatsächlich um einen Befreiungsschlag handelt – wenn da nicht die anhaltenden Probleme im eigenen Stadion wären.
In der vergangenen Spielzeit wurden die Anhänger alles andere als verwöhnt. Nur vier Heimsiege bedeuteten den letzten Platz in der Heimtabelle. Diese dürftige Bilanz setzt sich offenbar auch in dieser Saison fort: Gegen den KSC reichte es lediglich zu einem glücklichen 0:0, während man gegen Elversberg erneut die eigenen Grenzen aufgezeigt bekam.
„Die Grundlage für eine erfolgreiche Saison müssen die Heimspiele sein“, betont Stefan Leitl (48), hält die Situation aber nicht für völlig dramatisch. „Das Spiel gegen den KSC war nicht gut, aber in Ordnung. Gegen diesen Gegner darf man auch mal mit einem Unentschieden leben. Das Duell mit Elversberg war für uns allerdings sehr, sehr schwierig.“
Am Samstag erwartet die Alte Dame bei bestem Wetter rund 40.000 Zuschauer im Olympiastadion gegen Paderborn. Kinder bis 13 Jahre erhalten sogar freien Eintritt und können sich auf kostenloses Eis freuen (solange der Vorrat reicht). Viel wichtiger jedoch: Die Fans wollen ihr Team endlich wieder zuhause drei Punkte holen sehen.
Ein echter Gradmesser wird dann die Partie in Hannover sein, bei der die Berliner mit viel Herzblut und Einsatz dagegenhielten. „Siege kann nichts ersetzen. Das Energieniveau war dort absolut erstklassig“, so Leitl. „Es gilt, diese Energie dauerhaft auf den Platz zu bringen.“
Doch ob der Gegner da mitspielt? Im vergangenen Jahr gelang gegen das abgezockte Paderborn zum Saisonauftakt ein verdienter 2:1-Heimsieg. Die Mannschaft hat sich keineswegs verschlechtert.
Auch nach dem Weggang von Trainer Lukas Kwasniok (44) bleibt Paderborn seiner Linie treu. „Paderborn wird uns auf einem ähnlichen Niveau fordern wie Hannover 96. Das ist eine richtig starke Truppe mit vielen qualitativen Spielern“, warnt Leitl.
Zur Systemfrage hielt sich der Coach bedeckt. Es gibt jedoch kaum Argumente, von der Viererkette abzurücken. Die Umstellung hat den Blau-Weißen sichtlich gutgetan. Eine Fünferkette ist dennoch nicht komplett ausgeschlossen, denn mit der Rückkehr von Linus Gechter (21) entsteht ein Luxusproblem: Entweder wird mit drei Innenverteidigern gespielt oder ein Spieler muss auf die Bank.
„Ich denke, wir sind flexibel, weil wir nicht nur eine Grundformation nutzen“, erklärte Leitl. „Ich bin kein Trainer, der die Mannschaft komplett auf den Gegner einstellt. Wichtig ist, dass wir uns selbst treu bleiben.“
Wieder in der Startelf stehen wird auch das Nachwuchstalent Kennet Eichhorn (16). In Hannover gehörte er zu den besten Akteuren auf dem Feld – und das mit gerade einmal 16 Jahren. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht, gibt positives Feedback und hat ordentlich trainiert. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, ist er definitiv eine Option für die Anfangsaufstellung.“
Zwischen den Zeilen bedeutet das: Er wird spielen. „Seine Einzelaktionen waren wirklich sehr, sehr gut. Ich hoffe, dass er das Positive mitnimmt und trotz des hohen Tempos den Mut behält, so weiterzumachen.“
2. Bundesliga Tabelle
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Ende der Saison wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Gleiches gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu klären.