zurück

Hertha auf Jagd nach einem Uralt-Rekord: „Jeder Sieg tut natürlich gut“

Berlin – Ein ungewohntes Gefühl in Charlottenburg: Hertha BSC befindet sich momentan in einer beeindruckenden Siegesserie. Vier Pflichtspielsiege in Folge stehen aktuell auf dem Konto. Nach Freitagabend sollen es sogar fünf sein. Wann gab es das zuletzt beim Hauptstadtklub, der nicht gerade für anhaltenden Erfolg bekannt ist? Spoiler: Das ist schon eine ganze Weile her.

Damals waren Pal Dardai (49), Michael Preetz (58), Marcelinho (50), Sebastian Deisler (45) oder Nderim Nedzipi (44) noch aktiv. Vor fast 25 Jahren, in der Saison 2001/2002, gelang den Berlinern zum letzten Mal dieser Fünferpack – damals noch in der Bundesliga.

Auch vier Siege in Folge in der Liga gab es zuletzt vor längerer Zeit: In der Saison 2012/2013 unter Jos Luhukay (62) schaffte Hertha dies, bevor Union Berlin mit einem 2:2 im Olympiastadion die Serie stoppte. Am Ende gelang der Alten Dame souverän der Aufstieg.

„Jeder Sieg tut natürlich gut, und auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben, stimmt absolut. Aber man muss Woche für Woche diese Leistung auf den Platz bringen“, betonte Stefan Leitl (48).

Drei Punkte trennen die Blau-Weißen derzeit noch vom Relegationsplatz. Sollte die Alte Dame am Freitagabend gegen Eintracht Braunschweig (18.30 Uhr/Sky) erneut gewinnen, wäre sie plötzlich ein ernstzunehmender Kandidat im Kampf um den Aufstieg.

Auf dem Papier trifft man mit dem vermeintlichen Lieblingsgegner auf einen passenden Gegner. Nach einem starken Saisonstart hat sich Eintracht Braunschweig jedoch im Tabellenkeller eingenistet. Übrigens verlor Hertha in der Liga zuletzt 1991 gegen die Niedersachsen. Dennoch wird das Team von Leitl die Mannschaft auf Platz 16 keinesfalls unterschätzen.

„Ich erwarte einen äußerst unangenehmen Gegner“, erläuterte Leitl mit Blick auf den jüngsten Sieg der Braunschweiger in Düsseldorf. „Ich gehe davon aus, dass sie sehr engagiert und intensiv in den Zweikämpfen auftreten werden. Vorne verfügen sie über enormes Tempo.“

Der Fokus soll dennoch auf dem eigenen Spiel liegen: „Wir sollten jeden Gegner ernst nehmen. Letztlich kommt es aber darauf an, wie wir selbst die Partie gestalten. Wenn wir bis an unsere Grenzen gehen, werden wir gewinnen.“

Dass die Länderspielpause den Schwung gebremst hat, befürchtet Leitl nicht. „Meiner Meinung nach war es gut, dass es noch einmal eine kurze Unterbrechung gab. Die vergangenen Wochen waren sehr fordernd. Die Jungs haben viel investiert. Es war wichtig, eine kleine Pause einzulegen, damit alle mit frischem Kopf zurückkommen.“

Nach der letzten Länderspielpause im Oktober hatte Hertha allerdings Startprobleme und erlitt mit einer 2:3-Niederlage in Bochum einen Rückschlag. Das soll sich diesmal nicht wiederholen. „Wir müssen nun sehen, dass wir direkt nach der Pause wieder in unseren Rhythmus finden“, so Leitl mit dem Ziel, die Erfolgsserie fortzusetzen.

Tabelle 2. Bundesliga

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Saisonende den ersten Platz belegt, wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu sichern.