Veränderungswelle bei Hertha BSC: Stehen im Sommer auch Weber und Co. auf der Kippe?
Berlin – Hertha BSC sieht sich im kommenden Sommer mit einem tiefgreifenden Umbruch konfrontiert, der nicht nur den Spielerkader, sondern auch das Führungsgremium in Mitleidenschaft ziehen könnte.
In einer energischen E-Mail an die Mitglieder erklärte der Verein im März, dass nach Saisonende eine kompromisslose Analyse der sportlichen Lage ansteht.
Steht also möglicherweise das bestehende Führungstrio um Benjamin Weber (45), Andreas Neuendorf (50) und Timon Pauls (32) zur Diskussion?
Wie der "Kicker" berichtet, wird der Verein schon länger mit Jonas Boldt (43) in Verbindung gebracht. Der ehemalige Vorstand Sport des Hamburger SV könnte nun eines der drei Mandate übernehmen oder ihnen symbolisch den Stuhl zurechtrücken.
Unbestritten bleibt: Ein Fortführen des bisherigen Kurses ist für die Blau-Weißen keine Option. Zwar konnte das drohende Worst-Case-Szenario - der Abstieg in die 3. Liga - durch einen kurzfristigen Aufschwung abgewendet werden, doch das eigentliche Ziel, der Aufstieg in die Bundesliga, wurde erneut eklatant verpasst.
Die Berlinsportsklubs hatten vor Saisonbeginn alles auf diesen Traum ausgerichtet: Mit Michaël Cuisance (25) und Kevin Sessa holten sie weitere leistungsstarke Spieler ins Team und rundeten mit Diego Demme (33) – wenn auch mit einer Verzögerung – ihre Wunschentscheidung im defensiven Mittelfeld ab.
Zudem gelang es, Schlüsselspieler wie Fabian Reese (27) und das vielversprechende Nachwuchstalent Ibrahim Maza (19) im Kader zu halten. Sogar in Charlottenburg wurde investiert, um den Favoriten Cristiano Fiél (45) vom Konkurrenten 1. FC Nürnberg abzuwerben.
Dies sollte sich jedoch als Fehlentscheidung erweisen, wie spätere Entwicklungen zeigten. Bereits im vergangenen Mai stand auch Stefan Leitl (47) als möglicher Nachfolger beim Hauptstadtklub zur Diskussion – er sollte im Februar schließlich den unglücklichen Fiél ablösen.
Nachdem anfängliche Schwierigkeiten überwunden waren, gelang es dem 47-Jährigen, den Berliner Sportverein wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Man darf sich also fragen, wie der Verein heute dastehen würde, hätte Leitl bereits im Sommer das Ruder übernommen.
Auf sportlicher Ebene dürfte nach Ablauf der laufenden Saison kein Trainerwechsel unmittelbar erforderlich sein. Auf der Führungsebene jedoch könnten sich künftig Veränderungen einstellen.
Erklärung zur Tabelle der 2. Bundesliga
Die Rangliste in der 2. Bundesliga bedeutet: Derjenige, der die Saison auf Platz 1 beendet, wird Zweitliga-Champion und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf – das gilt ebenso für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte muss gemeinsam mit dem drittletzten Mannschaft der Bundesliga in einem Play-off um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in Deutschlands höchster Fußballspielklasse kämpfen.