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Hertha im Höhenflug: Vier Gründe für den Aufwärtstrend

Berlin – Plötzlich ist Hertha wieder voll im Rennen! Den katastrophalen Saisonstart hat die Alte Dame längst hinter sich gelassen. Zwar rangiert der Hauptstadtverein aktuell auf dem achten Platz und damit weiterhin im Mittelfeld der 2. Bundesliga, doch die Blau-Weißen nähern sich allmählich den Spitzenplätzen an.

Nach zuletzt vier aufeinanderfolgenden Erfolgen sind die Aufstiegsplätze wieder zum Greifen nah. Nur drei Zähler trennen den Traditionsclub von Rang drei. Hertha befindet sich auf einem klaren Aufschwung – und dieser lässt sich durch einige Faktoren erklären.

1.) Weniger Abhängigkeit von Reese

Fabian Reese (27) war in den vergangenen zwei Spielzeiten noch der Hauptakteur und hatte im Notfall mehrfach die Mannschaft gerettet. In dieser Saison trifft Reese zwar nicht mehr so regelmäßig wie zuletzt in der Rückrunde, doch das ist auch gar nicht mehr zwingend nötig.

Die Alte Dame verfügt mittlerweile über weitere Torschützen und Spielentscheider, vor allem im Angriff.

Selbst der Ausfall von Stürmer-Hoffnung Dawid Kownacki (28) kann Trainer Stefan Leitl (48) durch das gemeinsame Engagement von Luca Schuler (26) und Sebastian Grönning (28) kompensieren. Beide Angreifer haben jeweils schon drei Treffer erzielt – einen mehr als Reese, der noch auf sein erstes Tor aus dem Spiel heraus wartet.

2.) Ernst sorgt für Siege

Was die momentane Siegesserie so bemerkenswert macht: Hertha blieb in den letzten vier Partien jeweils ohne Gegentor. Dies spiegelt nicht nur eine verbesserte defensive Stabilität wider, sondern auch die starke Leistung des Torwarts. Tjark Ernst (22) hält bereits siebenmal seinen Kasten sauber – Ligabestwert! Zum Vergleich: In der gesamten Vorsaison gelangen der Mannschaft nur sechs Zu-Null-Spiele.

Der U21-Nationalspieler hat einen enormen Entwicklungsschritt gemacht und entscheidet nun Spiele für die Berliner.

3.) Umstieg auf eine Viererkette

Die schmerzhafte 0:2-Heimniederlage gegen Elversberg Ende August war ein Weckruf. Noch während der Partie wechselte Stefan Leitl (48) auf eine Viererkette um, was sich als richtiger Schritt erwies. Seit der Umstellung funktioniert das Team deutlich besser und fühlt sich in diesem System sichtlich wohler. Aus den letzten acht Ligaspielen holte Hertha nach dem Wechsel sechs Siege.

4.) Rückkehr wichtiger Leistungsträger

Leitl hatte oft auf das Fehlen von Paul Seguin (30) und Diego Demme (33) hingewiesen – nun wird klar warum. Mit ihrer Rückkehr verbessert sich nicht nur die Qualität im Training, sondern auch auf dem Spielfeld. Besonders Seguin hebt das Berliner Spiel mit seiner Gelassenheit am Ball auf ein neues Niveau. Nach seiner noch schwierigen Zeit auf Schalke sind die Verantwortlichen in Berlin froh, den Ex-Unioner im Kader zu haben.

Auch Demme beweist, weshalb Hertha ein ganzes Jahr auf den Deutsch-Italiener gewartet hat. Im Pokalspiel gegen Elversberg (3:0) glänzte der 33-Jährige mit seinen präzisen Pässen in die Tiefe als bester Spieler auf dem Feld. Am Freitag gegen Braunschweig (18.30 Uhr/Sky) könnten Seguin und Demme erneut für die nötige Stabilität sorgen. Das vielversprechende Talent Kennet Eichhorn (16) fehlt hingegen aufgrund einer Gelbsperre.