Ein neues Normal? Hertha gewinnt erneut und mischt jetzt ganz vorne mit
Berlin – Der Aufwärtstrend von Hertha hält an! Die Berliner klettern immer näher an die Aufstiegsplätze heran. Nur noch drei Punkte fehlen den Blau-Weißen auf den Relegationsplatz. Wer hätte das nach einem so holprigen Saisonbeginn gedacht?
Nach den ersten vier Partien standen für Hertha BSC lediglich zwei Punkte zu Buche, was einen direkten Abstiegsplatz bedeutete. Doch jetzt sind die Berliner langsam aber sicher wieder ein ernstzunehmender Konkurrent im Kampf um den Aufstieg.
„Zurzeit sind wir auf einem sehr guten Weg“, erklärte Fabian Reese (27). Und tatsächlich: Das 1:0 in Kaiserslautern war bereits der vierte Sieg in Folge – und das jeweils ohne Gegentor.
Die Entwicklung stimmt. Mehr noch: Der Hauptstadtklub ist richtig in Fahrt gekommen. Von den letzten neun Begegnungen konnten sieben gewonnen werden – das ist die beste Serie seit dem Abstieg.
Kürzlich äußerte Stefan Leitl (48), dass es für Hertha selbstverständlich sein sollte, Spiele zu gewinnen. Dennoch müssen sich die langjährigen Fans erst an diese anhaltende Erfolgsserie gewöhnen. Das Duell in Kaiserslautern hat jedoch klar gezeigt: Diese Erfolgslauf ist kein Zufall!
„Wir haben über 60 Minuten hinweg ein tolles, reifes und sehr diszipliniertes Auswärtsspiel gezeigt, haben kaum Räume zugelassen“, lobte Leitl sein Team. Der Hauptstadtklub ließ den heimstarken Lauterern kaum Chancen, zog das Zentrum dicht und suchte immer wieder den Weg nach vorne.
Auch der Ausfall von Dawid Kownacki (28) kann bisher gut kompensiert werden. Wenn er nicht trifft, übernehmen eben andere Stürmer die Verantwortung – etwa Luca Schuler (26) oder Sebastian Grönning (28).
Diesmal setzte man auf Schuler, eine Entscheidung, die sich in der 20. Minute als goldrichtig erwies.
Das Tor blieb gleichzeitig das einzige, weil Toni Leistner (35) mit einem spektakulären Flugkopfball den Ball vor der Linie klärte und Ex-Union-Spieler Ivan Prtajin (29) in der Nachspielzeit knapp im Abseits stand.
„Bis zur 60. Minute hatten wir bereits Chancen auf das zweite oder dritte Tor, die wir leider nicht genutzt haben“, kritisierte Leitl die mangelnde Effektivität bei den Kontern. „In den letzten 25 Minuten war dann klar Kaiserslautern am Drücker. Wir haben in dieser Phase zu viel zugelassen. Trotzdem ein Kompliment an die Mannschaft – wir haben alles reingeworfen.“
Dadurch holt Hertha zu Kaiserslautern auf und steht als Achter weiterhin im Mittelfeld der Tabelle. Die Formkurve zeigt jedoch weiter nach oben – die Alte Dame arbeitet sich weiter von hinten durchs Feld nach vorne.