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Hertha empfängt Dynamo: Einlass im Olympiastadion hat begonnen

Berlin – Tradition, Spannung und eine beeindruckende Kulisse! Fußballfans können heute ab 13 Uhr auf ihre Kosten kommen, wenn Dynamo Dresden vor nahezu 75.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion bei Hertha BSC zu Gast ist.

Die Voraussetzungen für dieses hochkarätige Duell in der 2. Bundesliga könnten kaum unterschiedlicher sein. Während „die Alte Dame“ in den letzten fünf Spielen viermal als Sieger vom Platz ging, wartet die SGD seit sieben Begegnungen auf einen Erfolg.

Für zusätzliche Brisanz sorgt im Vorfeld der Streit um die Ticketverteilung zwischen beiden Vereinen: Lediglich rund 11.000 Auswärtskarten wurden nach Dresden geschickt, dennoch werden bis zu 30.000 Schwarz-Gelbe in die Hauptstadt erwartet. Ob das problemlos verlaufen wird?

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Wie angekündigt, öffnete der Einlass ins Olympiastadion bereits um 10:30 Uhr – also zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff.

Sowohl Hertha- als auch Dynamo-Anhänger strömen von den Haltestellen zum Stadion und freuen sich auf das heutige Topspiel um 13 Uhr. Bislang läuft alles ruhig und friedlich ab. Gelegentlich rufen einige Hertha-Fans „Verpisst Euch in den Osten zurück“ in Richtung von vier klar als SGD-Anhänger erkennbaren Personen.

Wer heute nicht live im Stadion dabei sein kann, benötigt leider ein kostenpflichtiges Abonnement: Die Begegnung wird exklusiv vom Pay-TV-Sender Sky und dem Streamingdienst WOW übertragen.

Die Übertragung startet um 12:30 Uhr. Stefan Hempel moderiert die Sendung, das Kommentar übernimmt Dominik Müller. Hempel hat kürzlich einen Schock erlebt, denn während eines Aufenthalts in Hamburg musste dem in München lebenden Moderator bei einer Not-Operation der Blinddarm entfernt werden. Mittlerweile ist er jedoch wieder fit und freut sich auf das spannende Spiel in Berlin.

Beide Trainer müssen am Samstag auf einige Spieler verzichten.

Bei Hertha fehlen weiterhin Tim Goller (20), Leon Jensen (28, Muskelfaserriss), Pascal Klemens (20, Sprunggelenksverletzung), Dawid Kownacki (28, Sprunggelenk) sowie Deyovaisio Zeefuik (27, Syndesmosebandriss). Die Personalsituation hat sich im Vergleich zu den Vorwochen allerdings etwas entspannt.

Bei Dynamo muss Thomas Stamm auf die verletzten Sascha Risch (25, Schulter), Julian Pauli (20, Oberschenkel), Jakob Zickler (19, Schulter) und Tim Schreiber (23, Handverletzung) verzichten. Zudem fehlt der rotgesperrte Stefan Kutschke (36).

Ein besonderes Wiedersehen gibt es heute für Dynamo mit Toni Leistner (35). Der gebürtige Dresdner war in dieser Saison bislang als Abwehrchef gesetzt, wurde im DFB-Pokal gegen Elversberg jedoch aus der Startelf genommen und könnte somit heute fehlen.

Der Grund dafür ist simpel: Die Konkurrenz überzeugte unter der Woche auf ganzer Linie. Marton Dardai (23) und Linus Gechter (21) starteten im Innenverteidiger-Duo und legten beim 3:0-Erfolg gegen Elversberg eine starke Leistung hin.

Stefan Leitl bezeichnete den ungarischen Nationalspieler nach den letzten beiden Spielen sogar als „besten Feldspieler“. Gechter zeigte sich ebenfalls tadellos. Dennoch könnte Leistner aufgrund seiner frischen Beine ein Comeback in der Anfangsformation feiern.

Bislang war der erfahrene Abwehrspieler eine feste Größe, absolvierte alle elf Pflichtspiele der laufenden Saison komplett. Sein Trainer betonte dessen Bedeutung für die Mannschaft: „Toni ist für mich und uns ein unglaublich wichtiger Spieler, Vize-Kapitän und eine feste Größe. Seine Meinung zu den Spielen wird immer eingeholt, wir tauschen uns regelmäßig aus. Sicherlich wird es für Toni auch ein besonderes Spiel“, erklärte Leitl bei der abschließenden Pressekonferenz.

Leistner steht bei der Alten Dame bis Ende Juni 2026 unter Vertrag und trägt das Trikot seit 2023. Nach seinem enttäuschenden Abschied aus Dresden spielte er unter anderem für Union Berlin, die Queens Park Rangers, den 1. FC Köln, den HSV, in Belgien bei St. Truiden und schließlich für Hertha.

Das letzte Aufeinandertreffen mit Dynamo fand 2020 im DFB-Pokal statt, als Dresden am 13. September 2020 gegen Hamburg gewann. Der Ausflug in die Heimat endete für Leistner damals bitter: Ein SGD-Fan beleidigte seine hochschwangere Frau Josefine auf der Tribüne, was zu einer Auseinandersetzung führte.

Die Familie Leistner, die inzwischen drei Kinder hat, lebte lange Zeit in Dresden und hat mittlerweile ihr Zuhause in Potsdam gefunden.

Trotz der vergleichsweise kurzen Entfernung und der beiden großen Namen trafen Hertha und die SGD bisher erst in drei Pflichtspielen aufeinander.

Am bekanntesten ist sicher das DFB-Pokal-Duell in der 2. Runde vor knapp sechs Jahren, am 30. Oktober 2019. Rund 30.000 Dynamo-Anhänger reisten ins Olympiastadion, nach 120 Minuten stand es 3:3. Im Elfmeterschießen setzte sich jedoch Hertha mit 5:4 durch.

Dresdens einziger Sieg gegen die Berliner gelang 2013 am 34. Spieltag der 2. Bundesliga durch ein Eigentor von Pierre-Michel Lasogga (heute 33, Endstand 1:0). Trotzdem musste Dresden in die Relegation und rettete sich gegen den VfL Osnabrück. Das Hinspiel der Saison entschied Hertha ebenfalls per Eigentor von Romain Brégerie (heute 39) mit 1:0 für sich.

Das Spiel wird heute von Schiedsrichter Bastian Dankert (45) geleitet.

Für Hertha ist das kein besonders gutes Zeichen, denn unter der Führung des Rostockers gewann die Alte Dame nur drei von 19 Spielen. Dazu kamen drei Unentschieden und neun Niederlagen, zuletzt eine 2:3-Niederlage im April 2024 gegen den KSC.

Dynamo kann hingegen auf eine positive Bilanz mit Dankert blicken: Vier Siege in sieben Begegnungen (ein Unentschieden, zwei Niederlagen). Das letzte Spiel liegt allerdings fast drei Jahre zurück, im Januar 2023 trennten sich die Schwarz-Gelben von Meppen mit 1:1.

Dankert wird von seinen Assistenten René Rohde und Stefan Lupp unterstützt, als Vierter Offizieller fungiert Ben Henry Uhrig, Patrick Hanslbauer ist als VAR im Einsatz.

Setzen die Berliner ihre Erfolgsserie fort und verschärfen die Krise bei Dynamo oder schafft Dresden den dringend benötigten Befreiungsschlag?

Hertha hat sich unter Trainer Stefan Leitl (48) nach einem schwachen Saisonstart stabilisiert, belegt derzeit Rang acht und gewann zuletzt in Nürnberg (3:0), gegen Münster (2:1) sowie Düsseldorf (1:0). Lediglich im Bochum-Spiel unterlag die Mannschaft beim Debüt von Uwe Rösler mit 2:3. Zudem beendeten die Berliner unter der Woche mit einem deutlichen 3:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Elversberg ihren „Fluch“ gegen diesen Gegner. Die Alte Dame befindet sich in guter Form und legt besonders in den Schlussphasen oft noch eine Schippe drauf.

Auf der Gegenseite sieht die Lage ganz anders aus. Dynamo ließ bereits elf Punkte nach einer Führung liegen – ein klares Warnsignal. Auch letzte Woche gegen den SC Paderborn führte die Mannschaft von Thomas Stamm (42), verlor jedoch noch mit 1:2. Bislang konnte die SGD nur am dritten Spieltag beim 2:1 gegen Bielefeld einen Sieg feiern. Hinzu kommen vier Unentschieden und fünf Niederlagen. Mit Platz 16 ist der Abstiegskampf passend zu Halloween allgegenwärtig.

Angesichts der angespannten Situation betonte Dynamo-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) gegenüber TAG24, dass sich der Klub intensiv dafür einsetzt, für einen friedlichen Verlauf zu sorgen.

„Wir stehen mit allen Sicherheitskräften, einschließlich unserer verantwortlichen Mitarbeiter, in engem Kontakt, um die Anreise zum Stadion und die Abläufe am Spieltag gemeinsam zu organisieren. Wir wünschen uns von allen Beteiligten einen fairen Fußballtag mit einem großartigen Rahmen für die 2. Liga“, erklärte er im Vorfeld.

In Berlin wird es heute eng – im Olympiastadion und in der Stadt. Die Polizei ist in erhöhter Bereitschaft, die Vereine und Politiker hoffen auf einen reibungslosen Ablauf. Hier ein Überblick der aktuellen Situation.

Herzlich willkommen zu unserem TAG24-Liveticker zum heutigen Zweitligaspiel zwischen Hertha BSC und Dynamo Dresden!

Wir versorgen Euch nicht nur mit spannenden Hintergrundinfos zur mit Spannung erwarteten Partie, sondern liefern im Verlauf des Tages auch erste Eindrücke aus dem Olympiastadion sowie alle Highlights, Tore und Aufreger.