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Reese im Sturm, Scherhant am Zauberstab: Hat Hertha endlich sein Wunsch-Duo entdeckt?

Berlin – Mit dem 5:1 markiert Hertha BSC im Kampf gegen den Abstieg einen entscheidenden Erfolg. Der Hauptstadtklub zeigt, dass noch Siege möglich sind. Doch viel bedeutender ist die Feststellung, dass Stefan Leitl (47) offenbar ein geeignetes System für diese inkonstante Mannschaft gefunden hat.

Durch die Formation im 3-5-2 wirkt Hertha erheblich ausgeglichener, und auch die Sturmproblemen scheinen behoben worden zu sein. Die Lücke, die Haris Tabakovic (30) hinterließ, zieht die Berliner bereits seit Beginn der Saison mit sich.

Weder Luca Schuler (25), Florian Niederlechner (34) noch Smail Prevljak (29) konnten den besten Torschützen ersetzen. Doch gegen Braunschweig konnten Fabian Reese (27) und Derry Scherhant (22) die gegnerische Abwehr regelrecht auseinander nehmen.

Beide waren für die Gegner kaum zu stoppen – stets aktiv, immer anspielbereit und extrem torgefährlich.

Scherhant erhöhte mit seinem Treffer zum vorübergehenden 2:0 sein persönliches Konto auf sieben Treffer und kreierte zudem zwei weitere Torchancen, während Reese seinen ersten Doppelpack seit einem Jahr feiern durfte. Herthas Ausnahmespieler sorgt auch auf ungewohnter Position für Unterschiede, indem er als Stürmer in zwei Spielen drei Tore erzielte.

"Fabi ist vielleicht nicht ganz zufrieden, weil er nicht auf seiner idealen Hauptposition eingesetzt wird. Aber aus unserer gemeinsamen Zeit in Fürth weiß er, dass ich ihn gelegentlich dorthin bringe", erklärte Leitl.

In der vergangenen Saison wirbelte der flinke Flügelspieler (neun Tore/14 Vorlagen) noch über die linke Seite umher und spielte am liebsten für Tabakovic. Leitl betont zudem: Er braucht Reese – als Torschützen und Anführer.

"Er nimmt immer die Initiative. Er ist unermesslich wichtig für diese Mannschaft. Es ist essenziell, dass er gesund bleibt, um uns weiterhin zu unterstützen", so der Trainer von Hertha.

Auch Scherhant, der bereits mehrfach im Sturm auf sich aufmerksam gemacht hat, aber bisher unauffällig blieb, fügt sich hervorragend mit Reese zusammen. "Derry hat im Training richtig Gas gegeben. Für uns stand von Anfang an fest, dass er eine Rolle spielen wird. Wir wollten vor allem viel Tempo in der Schlussreihe haben."

Der Plan ging auf: Scherhant ließ sich kaum bändigen, Reese gleichfalls nicht. Es sieht danach aus, als hätte Hertha endlich das ideale Sturm-Duo entdeckt.