zurück

Hertha BSC: Früherer Investor in den USA wegen Betrugsverdachts angeklagt

Von John Hennig

Berlin/New York City – Der amerikanische Unternehmer Joshua Wander (44) wurde in New York wegen eines mutmaßlichen Betrugs in Höhe von 500 Millionen US-Dollar offiziell angeklagt.

Die Investmentgesellschaft 777 Partners, die Wander leitete, hatte unter anderem in verschiedene Fußballclubs investiert, darunter auch den Zweitligisten Hertha BSC.

Dem Vorwurf zufolge soll Wander 777 Partners dazu missbraucht haben, "private Kreditgeber und Investoren um mehrere hundert Millionen Dollar zu täuschen, indem er Vermögenswerte verpfändete, die nicht in Besitz der Firma waren, Bankunterlagen manipulierte und weitere wesentliche Falschangaben zur finanziellen Situation von 777 machte", so US-Staatsanwalt Jay Clayton.

Das FBI in New York berichtete, dass Wander sich bereits in dieser Woche den Behörden gestellt und vor einer Richterin erschienen sei.

Der Anwalt von Wander erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass sein Mandant entschlossen sei, "die Angelegenheit zu klären".

In einer schriftlichen Stellungnahme hieß es: „Bei dem Verfahren handelt es sich um einen Geschäftsstreit, der als Strafsache dargestellt wird.“

Im Jahr 2023 hatte 777 Partners die Anteile von Lars Windhorst (48) erworben und wurde mit 78,8 Prozent zum Mehrheitsgesellschafter der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA.

Im Anschluss wurden die beiden Firmengründer Joshua Wander und Steven W. Pasko in den Aufsichtsrat berufen.

Im Sommer erfolgte der Verkauf der Fußballbeteiligungen von 777 Partners an die US-amerikanische Holdinggesellschaft A-CAP.

Zum Portfolio von 777 gehörten neben dem Berliner Klub auch CFC Genua, Standard Lüttich sowie Vasco da Gama.