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Hertha fühlt sich um Tor betrogen: Gräfes Meinung zum Handspiel-Vorwurf

Ein besonders strittiger Moment ereignete sich im Spiel von Hertha BSC, als sie kurz nach der Halbzeitpause bei den starken Darmstädtern wieder in Führung gingen. Nach einem erfolglosen Versuch von Palko Dardai, den glänzenden Marcel Schuhen zu überwinden, nutzte Jon Dagur Thorsteinsson den Abpraller. Er nahm den Ball geschickt mit der Brust auf und beförderte ihn kraftvoll ins Tor.

Thorsteinssons Freude war groß, nach einem vielversprechenden Beginn hatte er zuletzt etwas Pech. Doch dann wurde der Schiedsrichter Patrick Alt durch den VAR auf eine mögliche Regelwidrigkeit aufmerksam gemacht. Der Treffer wurde nicht anerkannt, weil angeblich ein Handspiel vorlag. Jedoch ließen die TV-Bilder keine eindeutige Handspielaktion erkennen.

Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe kritisiert diese Entscheidung. Der VAR sollte nur bei offensichtlichen Fehlentscheidungen eingreifen, ein Standpunkt, den auch Schiedsrichter-Obmann Knut Kircher vertritt. "Hier? Höchstens vielleicht ein Arm, aber nicht sichtbar", äußerte Gräfe auf X. "Kein Spieler von Darmstadt reklamiert ein Handspiel - aus gutem Grund. Es war die Brust."

Hertha BSC von VAR-Entscheidung enttäuscht: "Wo war das Handspiel?"

Der Videobeweis überprüft seit seiner Einführung jedes Tor auf vorangegangene Regelverstöße, was zu Verunsicherung führt. Der VAR behauptet, ein Handspiel erkannt zu haben, was bedeutet, dass ein Tor bei einer Handballaktion des Torschützen nicht zählt, unabhängig von Absicht. Doch die TV-Aufnahmen lassen am Vorwurf zweifeln. "Wir erzielten das 2:1, doch ein Handspiel wurde geahndet", erklärte Cristian Fiél. "Bislang sehe ich nicht, wo dort ein Handspiel vorlag."

Für Hertha BSC besonders ärgerlich: Auch das vorherige 1:1 hätte laut Gräfe nicht zählen dürfen, da es vor dem Kopfballtor von Deyovaisio Zeefuik und Isac Lidberg keinen Freistoß hätte geben sollen. Gräfe, der nur eine Wiederholung sah, urteilte: "Es wirkte wie ein Kopf-an-Kopf-Zusammenstoß, kein Foul ... kein Kopfstoß, sondern ein Zusammenprall."