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Hertha BSC bleibt traditionell: Bei der Alten Dame ändert sich nichts

Von David Langenbein

Berlin – Die Mitglieder von Hertha BSC haben sich gegen die Einführung einer hybriden Mitgliederversammlung ausgesprochen.

Bei der Versammlung in Halle 20 auf dem Messegelände Berlin stimmten die 1296 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder gegen eine entsprechende Satzungsänderung.

Die notwendige Dreiviertelmehrheit wurde mit lediglich 179 Ja-Stimmen deutlich verfehlt. Eine Annahme hätte es den nicht anwesenden Mitgliedern ermöglicht, digital teilzunehmen und bei Abstimmungen dieselben Rechte wie die Anwesenden wahrzunehmen.

Schon im Vorfeld der Versammlung wurde das Thema in Fan-Kreisen kontrovers diskutiert. Aus diesem Grund hatte Präsident Fabian Drescher beantragt, den Punkt zu Beginn der Tagesordnung zu behandeln.

Die Satzungskommission gab keine klare Empfehlung ab, wie ein Mitglied berichtete. Auch dort herrschten unterschiedliche Meinungen zu dem Thema.

Seit Jahren gibt es Forderungen nach einer hybriden Versammlung, die rechtlich mittlerweile möglich wäre. Ein Teil der aktiven Fangemeinde lehnt diese Neuerung jedoch ab und verteilte zuletzt im Olympiastadion Flugblätter dagegen.

Ein Mitglied betonte, dass der persönliche Kontakt vor Ort unverzichtbar sei und nicht durch digitale Formate ersetzt werden dürfe. Dies sei zudem ein wichtiges Zeichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für die gut organisierten Hertha-Ultras bietet die Präsenzveranstaltung zudem eine bedeutende Machtbasis.

Ein weiterer Teilnehmer der Diskussion äußerte Zweifel an der praktischen Umsetzbarkeit einer hybriden Versammlung – sowohl in logistischer als auch in zeitlicher Hinsicht.

Auch die entstehenden Mehrkosten wurden kritisiert. Insgesamt überwogen die Stimmen derjenigen, die den Antrag ablehnten, darunter auch einige Mitglieder, die nach eigener Aussage nicht in Berlin wohnen.

Die Befürworter hatten argumentiert, dass mit der hybriden Versammlung ein größerer Teil der rund 60.000 Mitglieder besser repräsentiert werden könnte.

Viele Mitglieder müssen lange Anreisen in Kauf nehmen oder können aus gesundheitlichen oder anderen wichtigen Gründen nicht persönlich teilnehmen.

Ein Mitglied stellte klar, dass die Präsenzveranstaltungen nicht abgeschafft, sondern lediglich durch digitale Möglichkeiten ergänzt werden sollen.