Hertha sichert sich Ersatz für Tabakovic: "Ab jetzt schieße ich die Tore"
Berlin - Ein außergewöhnlicher Fußballabend in Kaiserslautern: Ein Match ohne Atempause, Hertha nimmt zunächst die Führung, gerät dann jedoch ins Hintertreffen, schafft die Wende und muss kurz darauf den Gleichstand hinnehmen, bevor sie letztlich doch als Gewinner das Spielfeld verlassen.
Das Spiel könnte Erinnerungen an die Partie gegen Magdeburg (4:6) in der vergangenen Saison wecken, bei der Hertha es schaffte, viermal vorne zu liegen und dennoch zu unterliegen. Bei beiden Spielen unter den Torschützen: Luca Schuler (25).
"Ich bin jetzt hier, um die Treffer zu erzielen. Dass es funktioniert hat, ist großartig", äußerte der Stürmer bei Sky.
Der 25-Jährige lieferte mit seinen zwei Toren die perfekte Antwort auf die Diskussionen um die Stürmerposition nach dem Weggang des Torschützenkönigs Haris Tabakovic (30). Beim 1:0 vollendete er gekonnt per Kopf, beim zeitweiligen 3:2 war nur noch ein Fußkontakt nötig.
"Trotz meiner Größe habe ich bisher nicht viele Kopfballtore erzielt. Vielleicht lag es auch an der Art, wie wir gespielt haben", sagte der Torjäger, der zweimal vorbildlich von Jonjoe Kenny (27) bedient wurde. "Es ist beeindruckend, wie er sich die Linie entlang bewegt und dabei immer das Auge für den Mitspieler hat."
Die zwei Treffer dürften Schuler Auftrieb geben. Nach einem eher unglücklichen Spiel gegen Regensburg (2:0) konnte er weitere Argumente sammeln, um als Tabakovic-Nachfolger zu überzeugen. "Ich bin nicht hier, um auf der Bank zu sitzen. Natürlich strebe ich danach, was aber jeder in unserem Kader tut. Wenn ich spiele, gebe ich mein Bestes. Wenn es dann klappt, ist das natürlich fantastisch."
Hertha BSC erzielt den dritten Sieg in Serie: "Das setzt den Maßstab"
Es hätte vermutet werden können, dass Hertha nach dem Abgang des 22-Tore-Mannes Tabakovic noch einmal aktiv wird. Doch Sportdirektor Benjamin Weber (44) erklärte, mit Schuler sei bereits im Vorfeld ein potenzieller Nachfolger verpflichtet worden. Am Samstagabend wurde klar, warum. Der ehemalige Magdeburger ließ zumindest in Kaiserslautern keine Wünsche offen.
Jetzt muss sowohl der Stürmer als auch das gesamte Team das Momentum nutzen und nach dem dritten Sieg in Folge am Ball bleiben. "Das setzt den Maßstab", so Cristian Fiél (44). "Dass diese Mannschaft Qualität hat, ist mir nicht erst seit heute bewusst. Wir müssen bescheiden bleiben. Wir haben großartiges geleistet, aber wir haben auch schon andere Seiten gezeigt."