Gelbe Karte im Überfluss, Ungewissheit um Kenny: Defensive bei Hertha BSC in Alarmbereitschaft
Berlin – Bei Pascal Klemens (20) besteht nach seinem Zusammenstoß während eines kurzfristig anberaumten U20-Länderspiels Entwarnung. Der Sechser, der unter Stefan Leitl (47) schon festen Bestand hat, soll am Mittwoch wieder ins Training einsteigen, während bei Jonjoe Kenny (27) noch Unklarheit herrscht. Hertha BSC zeigt sich besorgt um den Rechtsverteidiger.
Der Engländer brach am Dienstag bereits während des Aufwärmens das Training ab, als er sich in der Leistengegend fasste und daraufhin medizinisch versorgt wurde.
Ob er bis zum kommenden Heimspiel am Samstag gegen den KSC (13 Uhr/Sky) wieder einsatzbereit ist, bleibt fraglich – sein Ausfall würde der Berliner Mannschaft jedoch erheblichen Schaden zufügen.
Mit einem Tor und sieben Vorlagen ist Kenny der beste Zuspieler des Teams und eigentlich ein Dauerbrenner. Bislang verpasste der 28-Jährige lediglich ein Spiel. Beim 2:3 gegen den HSV fühlte er sich nicht bereit, da er bereits an einem Wechsel zu Sheffield United dachte – doch dieser Transfer kam nie zustande.
Damals rückte Deyovaisio Zeefuik (27) von der linken Seite auf seine angestammte Position zurück, eine Option, die auch im Spiel gegen den KSC in Betracht gezogen werden könnte. Im neuen 3-5-2-System würde dann Michal Karbownik (24) die linke Abwehrlinie übernehmen.
Auch Marten Winkler (22) stünde zur Verfügung. Im Testspiel gegen St. Pauli wurde ihm erstmals diese Rolle übertragen, sodass sich seine Umgewöhnung in der Liga nun fortsetzen könnte.
Selbst wenn Kenny kurzfristig wieder fit wird, droht Hertha erneut defensive Schwierigkeiten. Während in der Hinrunde die Viererkette aufgrund der langen Verletztenliste fast eigenständig zusammentrottete, bereitet nun die Flut an Gelben Karten den Berlinern Kopfzerbrechen. Insgesamt droht eine Sperre für gleich sieben Spieler.
Besonders auffällig ist, dass vier der stark frequentierten Kartenempfänger der Fünferkette angehören. Sollte sich diese Entwicklung negativ auswirken, könnte Leitl vor dem Spiel in Köln vor einem gravierenden Problem stehen – theoretisch besteht sogar die Gefahr eines nahezu kompletten Zusammenbruchs der Abwehr.
Während Marton Dardai (23) und Linksverteidiger Zeefuik (jeweils neun Gelbe) bereits kurz vor der zweiten Zwangspause stehen, ist auch Abwehrchef und Organisator Toni Leistner (34) zusammen mit Kenny (beide vier Gelbe) in Gefahr, gesperrt zu werden.
Möglicherweise werden Ibo Maza (19), Michaël Cuisance (25) und auch Klemens (ebenfalls jeweils vier Gelbe) in den kommenden Spielen von den Briten profitieren. Kenny erhielt seine vierte Verwarnung bereits in der Hinrunde und konnte in den letzten elf Partien den Gelben Karton bislang vermeiden – dennoch droht ihm nun doch ein langer Ausfall.