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Hertha sorgt sich um Klemens und Kenny: Kann ein nahezu in Vergessenheit geratener Spieler überraschend wieder in die Startelf zurückfinden?

Berlin – Man sagt, gute Freunde verdienen auch mal einen Kuss, doch Hertha BSC will lieber Punkte sammeln. Im Olympiastadion wurde der Klub der Hauptstadt in letzter Zeit nicht gerade verwöhnt. Schon seit einem halben Jahr mussten die Hertha-Anhänger darauf verzichten, einen Heimsieg zu erleben. Am 18. Oktober 2024 triumphierte der Berliner Verein schließlich mit 3:1 gegen Eintracht Braunschweig.

Jener Erfolg kam gegen denselben Gegner, bei dem zuletzt mit einem beeindruckenden 5:1 das Minus korrigiert werden konnte. Nun hofft man im anstehenden Freundschaftsspiel gegen den KSC endlich wieder auf einen 3:0-Heimsieg.

"Die Sehnsucht nach einem Heimsieg ist auch in der Mannschaft spürbar", betonte Stefan Leitl (47), der seinen allerersten Heimsieg als Cheftrainer von Hertha feiern möchte. "Wir befinden uns in einer guten Verfassung und wollen am Samstag eine starke Leistung abliefern. Das ist durchaus notwendig, um die wichtigen Punkte zu sichern."

Allerdings bereiten ihm zwei Spieler Sorgen: Der Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny (28) und der defensive Mittelfeldspieler Pascal Klemens (20).

"Wir drücken die Daumen, dass es bei beiden klappt", berichtete der Cheftrainer. "Wenn sie das letzte Training durchlaufen können, sind beide auch für den Spieltag im Kader."

Laut Bild erfüllte sich diese Hoffnung jedoch nur teilweise: Nach seinem Zusammenprall bei der U20 fehlte Klemens beim abschließenden Training, während Kenny das gesamte Programm ohne Probleme absolvierte. Herthas bislang bester Vorbereiter, der bereits sieben Assists eingebracht hat, wird voraussichtlich wie gewohnt auf der rechten Seite eingesetzt. "Er ist ein unglaublich intelligenter Spieler und für mich einer der besten Flügelspieler in der 2. Liga", lobte Leitl.

Als Ersatz für Klemens kommt möglicherweise Diego Demme (33) in Betracht. Nachdem der erfahrene Spieler im Spiel gegen Schalke nicht berücksichtigt wurde, sammelte er bei der Begegnung gegen Eintracht wieder einige Einsatzminuten.

Vielleicht erhält zudem ein Spieler eine Chance, der nach einer längeren Zwangspause fast in Vergessenheit geraten war: Kevin Sessa (24) ist wieder einsatzfähig!

"Wenn er uns positiv beeindruckt, gehört er definitiv zum Kader", versicherte Leitl. "Ich fand seine Leistung während der Trainingswoche wirklich überzeugend."

Nach fünf Wochen, in denen Sessa wegen eines Muskelfaserrisses – ähnlich wie Demme, der nie seinen Rhythmus fand – nur zusehen konnte, ist er nun zurück: "Er bringt viel Energie ins Spiel, und ich hoffe darauf, dass er dauerhaft in den Kader integriert wird. Sollte das der Fall sein, wird sich ihm sicherlich auch die Gelegenheit zum Einsatz bieten."

Obwohl das Potenzial für einen Startelfeinsatz vorhanden ist, dürfte Sessa zunächst auf der Bank Platz nehmen. Die Berliner verfolgen allerdings weiterhin den gleichen Plan: Den heimischen Fluch zu durchbrechen. Vielleicht hilft ihnen dabei auch die besondere, freundschaftliche Atmosphäre im Stadion. Rund 60.000 Zuschauer werden erwartet, wenn der Zweitligist, der aktuellen Tabellenvierzehnte, auf den Zehnten trifft.

"Wir werden die Atmosphäre zweifellos genießen, aber unser Hauptaugenmerk muss darauf liegen, das Heimspiel zu gewinnen", fasste Leitl abschließend zusammen.