Abgehender Drittliga-Trainer gewährt Einblicke hinter die Kulissen: „Ich sehe mich in keiner Schuld“
Aachen – Der Wechsel von Alemannia Aachens Chefcoach Heiner Backhaus (43) zu Eintracht Braunschweig sorgte insbesondere im Umfeld seines bisherigen Klubs für großes Aufsehen. Am Tag nach der offiziellen Bekanntgabe verabschiedete sich der 43-Jährige persönlich von den Anhängern und gewährte dabei ehrliche Einblicke.
Backhaus berichtete in einem Video auf Social-Media-Plattformen, dass in den letzten Tagen viel auf ihn eingestürmt sei und er auch unangenehme Nachrichten erhalten habe, die nicht nur ihn, sondern auch seine Familie belasteten.
Er habe lange darüber nachgedacht, ob er sich überhaupt äußern sollte: „Wenn man in einer solchen Situation angegriffen wird, neigt man natürlich dazu, sich zu verteidigen“, erläuterte Backhaus, wolle jedoch „keine schmutzigen Details öffentlich machen“.
Einen Vorwurf wolle er jedoch keinesfalls auf sich nehmen: „Ich bin mir sicher, dass ich immer mein Bestes gegeben habe“, betonte der Aufstiegstrainer der Alemannia.
Seine Leistungen beim Traditionsverein sprechen auch für sich: Im Herbst 2023 übernahm der 43-Jährige den Klub in der Regionalliga, führte ihn sofort zurück in die 3. Liga und gewann noch im selben Jahr den Landespokal. In der aktuellen Saison sicherte er den Klassenerhalt in der 3. Liga.
Offiziell trennen sich Backhaus und die Verantwortlichen im besten Einvernehmen, wie aus den Pressemitteilungen hervorgeht. In seinem Video gab er jedoch vereinzelt Einblicke hinter die (offenbar nicht immer reibungslos laufenden) Kulissen.
„Tatsache ist, dass ich schon zu lange in diesem Geschäft tätig bin und sehr genau weiß, was ich verstehe, um am Ende hier hätte bleiben können“, machte Backhaus deutlich.
Er sehe keine Notwendigkeit, das jedem zu erklären, doch „nach allem, was hier passiert ist – vor allem abseits des Spielfelds – möchte ich nicht, dass sich im sportlichen Bereich Dinge ändern, die für mich als Trainer noch größere Probleme verursacht hätten. Daher ergab sich die Chance, den nächsten Schritt zu gehen. Diesen Schritt habe ich mir auch verdient.“
Dennoch wolle er die Angelegenheit nicht weiter vertiefen, um die äußerst erfolgreiche und emotionale Zeit in Aachen nicht zu schmälern.
„Ich habe kein Interesse daran, aufgrund meines Egos Dinge zu erzählen, die den Verein noch mehr in Unruhe versetzen, als er ohnehin schon war“, erklärte der künftige Zweitliga-Coach und fügte hinzu: „Ich bin sicher, ihr schätzt es, dass ich mich dazu nicht weiter äußere.“