Reporter und Polizisten verletzt: Gewaltige Ausschreitungen überschattet Qualifikationsspiel zur WM
Udine (Italien) – Vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Israel im Stadion von Udine kam es zu äußerst unschönen Vorfällen. Rund um die Arena protestierten zahlreiche Menschen mit pro-palästinensischen Demonstrationen. Was zunächst ruhig begann, endete in mehreren Verletzten: Unter anderem wurde ein Journalist durch einen Steinwurf am Kopf getroffen.
Trotz der bestehenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas versammelten sich vor Spielbeginn in der Gruppe I der WM-Qualifikation tausende Menschen in Udine, die überwiegend friedlich unter dem Motto „Zeigt Israel die Rote Karte“ für einen Ausschluss Israels aus allen internationalen FIFA-Wettbewerben demonstrierten.
Im weiteren Verlauf gerieten die Proteste jedoch außer Kontrolle: Um Zugang zum Stadio Friuli zu erhalten, durchbrachen mehrere gewaltbereite Demonstranten Absperrungen und attackierten die Polizei mit Feuerwerkskörpern, Flaschen, Steinen sowie heruntergerissenen Verkehrsschildern. Die Einsatzkräfte setzten daraufhin Wasserwerfer und Tränengas ein.
Mindestens ein Polizist wurde bei den Tumulten verletzt, zudem erlitt ein Reporter des Local Team durch einen Steinwurf eine Kopfverletzung.
Wie die Gazzetta dello Sport berichtete, wurde der Mann mit einem Schädelbruch und einer geprellten Wange ins Krankenhaus eingeliefert. Seine Verletzungen seien jedoch nicht lebensgefährlich.
Auch eine Reporterin von Rai News wurde am Bein verletzt und musste medizinisch versorgt werden.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung war mit Ausschreitungen gerechnet worden, weshalb viele Geschäftsinhaber entlang der Demonstrationsroute ihre Läden und Restaurants geschlossen hatten. Die Präfektur hatte die höchste Sicherheitsstufe verhängt.
Dank der umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen blieb es im Stadion selbst friedlich. Der klare 3:0-Erfolg der italienischen Mannschaft wurde größtenteils ohne Störungen gefeiert. Nur zwei junge Fans versuchten während der Begegnung mit palästinensischen Fahnen ins Stadioninnere zu gelangen.
„Es hat keinen Sinn, dies zu verbergen: Der heutige Tag war weder für uns noch für euch leicht“, zeigte sich Italiens Nationaltrainer Gennaro Gattuso (47) nach dem Spiel betroffen gegenüber den anwesenden Medienvertretern: „Mein tief empfundenes Mitgefühl und meine Solidarität gelten den verletzten Journalisten bei den Auseinandersetzungen.“