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Hansa Rostock erlebt Umbruch: Ultra steigt zum Aufsichtsratsvorsitzenden auf

Nur Stunden nach dem Rückzug von fünf Mitgliedern des Aufsichtsrates, hat Hansa Rostock eine bedeutende Wendung genommen: Ein Ultra übernimmt nun die Führung des Gremiums! Sebastian Eggert (43), Mitinitiator der Ultra-Gruppe "Suptras" und bekannt für seine Rolle als Stadion-Anheizer, hat sich nach Niederlagen des Teams bereits über den Zaun gewagt, um Kritik zu üben. Seit 2016 gehört er dem Aufsichtsrat an, den er jetzt leiten wird. Neben Martin Ohde (47) ist er einer der letzten von ehemals sieben Mitgliedern. Die Nachbesetzung durch Anne Schäfer und Sven Moschner (beide langjährige Mitglieder) am Montag stellt die Beschlussfähigkeit des Aufsichtsrates wieder her, nachdem am Montagabend fünf langjährige Mitglieder wegen "rassistischen Entgleisungen, Diskriminierungen und gezielter Diffamierung eines Aufsichtsratsmitglieds im Stadion" zurückgetreten waren. Ein schwerer Schlag, doch für viele Fans scheint der Rücktritt einer Kapitulation gleichzukommen, wodurch Eggert und Ohde noch mehr Macht erlangen.

Neue Führung bei Hansa Rostock: Sebastian Eggert übernimmt

Die Besetzung der drei vakanten Positionen ist für eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 24. November geplant, mit einer Neuwahl im folgenden Jahr. Der Vorstand, geführt von Ex-Dynamo Jürgen Wehlend (59), bleibt für das Tagesgeschäft zuständig, steht aber ebenfalls unter Druck. Nach dem Angriff von Hansa-Hooligans auf einen Fan-Sonderzug und dem Rücktritt der Aufsichtsratsmitglieder ist die Spaltung des Clubs offensichtlicher denn je. Ein ausführliches Vorstellungsvideo am Donnerstag, in dem weder der Club noch der neue Aufsichtsratsvorsitzende eine Auseinandersetzung mit den Vorfällen anbieten, verstärkt diesen Eindruck. Eggert räumt ein: "Als Aufsichtsrat konnten wir die Mitglieder nicht erreichen." Das Resultat: Eine von Ultras dominierte Führung, die Probleme weiterhin ignoriert.