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Hannovers Trainer Titz kritisiert mangelnden Respekt im Dynamo-Stadion

Dresden – In den vergangenen Jahren war so etwas in der sächsischen Landeshauptstadt nicht zu hören, und Hannovers Trainer Christian Titz wollte dies auch nicht als Ausrede akzeptieren. Dennoch ärgerte sich der 54-Jährige nach dem 2:2 bei Dynamo sehr über den fehlenden Respekt.

Dabei handelte es sich nicht um Beschwerden von den Zuschauerrängen, die im Fußball leider häufig vorkommen, wie etwa die heftigen Pfiffe gegen Ime Daniel Okon (21) in der Schlussphase:

„Es ist bedauerlich, dass ein verletzter Spieler, der zurück aufs Feld kommt, ausgepfiffen wird. Aber das gehört zum Fußball dazu. Er hat das auch weggesteckt, und es ist auch eine Besonderheit der Unterstützung von außen“, erklärte Hannovers Trainer.

Er betonte deutlich: „Es gibt zwei ganz klare Punkte. Wir von Hannover 96 haben im Durchschnitt eine reine Spielzeit von nur 55 Minuten. Heute habe ich nachgefragt, wie lange die tatsächliche Spielzeit war, und man sagte mir 60 Minuten.

Und hier schaffen wir es nur auf 50 Minuten netto? Zehn Minuten weniger als vorgesehen. Niemand traut sich, die Zeit draufzulegen. Dabei wären heute 20 Minuten mehr möglich gewesen“, kritisierte Titz das Schiedsrichterteam scharf.

Dynamos Trainer Thomas Stamm stimmte dem zu. „Ich könnte auch zwei oder drei Beispiele aus den ersten Spielen anführen. Es wurden teilweise acht Minuten Nachspielzeit angesetzt, aber nur sechs gespielt. Es wäre wichtig, dass Vereinbarungen, die getroffen werden, auch eingehalten werden“, so der 42-Jährige.

Auch die Balljungen im Rudolf-Harbig-Stadion gerieten in die Kritik. „Wenn wir Bälle von außen zurückholen, dann hat das mit Anstand und Respekt zu tun – wir weigern uns nicht, Bälle hereinzubringen oder sie absichtlich fallen zu lassen. Das erwarte ich auch von uns“, stellte der ehemalige Magdeburger Trainer klar:

„Ich hatte niemanden in meiner Nähe. Bei uns zuhause ist es selbstverständlich, dass die Bälle liegen bleiben und nicht absichtlich runterfallen gelassen werden. Das gehört sich einfach nicht. Das habe ich den Verantwortlichen auch gesagt.“

Auch wenn es unschön ist, entspricht es mittlerweile wohl der Realität in Stadien weltweit, dass Balljungen nicht immer uneingeschränkt wohlwollend gegenüber dem Gegner agieren – das gilt auch für Hannover.

Deshalb verwies Titz auf das positive Beispiel RB Leipzig: „Da könnte man die Kegel aufstellen und den Ball einfach drauflegen. In Leipzig läuft das hervorragend und dort gibt es zudem auch eine längere Spielzeit!“

Tabelle 2. Bundesliga

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird Meister der Zweiten Liga und steigt in die 1. Bundesliga auf. Dies gilt ebenso für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Fußballklasse.