Stimmungskrise beim HFC: Vom Aufstiegsfavoriten zum Vorletzten der Formtabelle
Halle (Saale) – Frust statt Aufstiegshoffnung beim Halleschen FC! Der einstige Spitzenkandidat hat nicht nur den Kontakt zur Tabellenspitze verloren, sondern rutscht immer tiefer ins Mittelfeld ab. Die Stimmung im Verein kippt zunehmend.
Nach einem perfekten Start mit sechs Siegen in ebenso vielen Spielen folgte ein dramatischer Einbruch. Die ernüchternde Bilanz der letzten acht Begegnungen liest sich folgendermaßen:
Nur fünf Punkte, fünf erzielte Tore und Rang 17 in der aktuellen Formtabelle. Lediglich der Amateurverein FC Eilenburg präsentiert sich seit Mitte September in der Regionalliga noch schwächer.
Am vergangenen Sonntag gegen die Hertha-Bubis brach das deutlich ältere Team nach einem Rückstand regelrecht zusammen. Trainer Robert Schröder (37) äußerte sich nach dem Spiel mit gedämpfter Stimme und sprach von "Frust, Enttäuschung und Verärgerung".
In den sozialen Netzwerken begann bereits der Abgesang, viele Anhänger fordern personelle Konsequenzen.
Aufgrund der anhaltend negativen Stimmung sah sich der Verein am Montag gezwungen, Stellung zu beziehen und veröffentlichte die Botschaft: "Keine leichte Phase. Trotzdem gilt es, von Spiel zu Spiel zu denken. WEITERMACHEN."
Doch der oft beschworene Zusammenhalt scheint brüchig zu sein. Trainer Schröder und Sportdirektor Daniel Meyer (46) diskutierten noch unmittelbar nach der 0:1-Niederlage gegen Herthas U23 auf dem Spielfeld.
Bereits in der Vorwoche hatte Routinier Jan Löhmannsröben (34) mit einem viel beachteten Interview für Aufsehen gesorgt: "Wir reden uns hier ehrlich gesagt um Kopf und Kragen." War damit auch der Trainer gemeint?
Trotz einiger hochkarätiger Neuzugänge und dem neuen Trainerteam steht der HFC zum gleichen Zeitpunkt der Saison mit drei Punkten weniger da als noch unter dem Vorgänger Mark Zimmermann (51).
Ein erfahrener Torjäger wie Jonas Nietfeld (31, zehn Tore), der bei Altglienicke regelmäßig trifft, fehlt dem Team. In der Schlussphase am Sonntag hatte der HFC zahlreiche gute Chancen, verfiel jedoch beinahe in eine Torschussangst.
Das von Sportdirektor Meyer ausgesprochene Vertrauen in Trainer Schröder erweist sich eine Woche später als schwer belastet. Fest steht: Das Heimspiel am Freitag (Anpfiff 19 Uhr) gegen den ebenfalls kriselnden SV Babelsberg wird für mindestens eine Person wohl zum Schicksalsspiel.
Regionalliga Nordost Tabelle
Der Meister der Saison 2026 tritt am Saisonende in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Bayern an. Der Gewinner dieser Begegnung steigt in die 3. Liga auf. Insgesamt können bis zu vier Mannschaften je nach Absteigerzahl aus der 3. Liga absteigen.