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Guttau trifft im Stil von Arjen Robben: Das Glück kehrt zurück zu den Veilchen

Aue – „Was können wir uns vorwerfen? Die größte Dummheit war es, Guttau ständig ungestört zum Abschluss kommen zu lassen, wenn er nach innen zieht“, erklärte Essens Trainer Uwe Koschinat (54) und erläuterte damit, warum seine Mannschaft bei Erzgebirge Aue nur zu einem 2:2-Unentschieden kam.

Für die Veilchen war ihr gefährlichster Spieler eindeutig Julian Guttau (25). Trotz einer ausgekugelten Schulter, die ihm bereits in der fünften Minute wieder eingerenkt wurde, biss er auf die Zähne und schnürte am Ende einen Doppelpack.

„Ich hatte das schon einmal. Wenn man solche Verletzungen schon kennt, geht es beim zweiten Mal meist schneller. Es gab eine Bewegung und plötzlich war die Schulter wieder an ihrem Platz. Es tat zwar etwas weh, aber es ist nichts, wofür ich lange brauchen werde“, schilderte Guttau gelassen in der Mixed-Zone. Er stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft und lieferte ab.

Zunächst im Stil von Arjen Robben, der von rechts parallel zum Strafraum nach innen zog und dann mit dem Abschluss zur 1:0-Führung traf. Kurz vor der Halbzeit erzielte er mit einem Schlenzer aus halblinker Position, mit dem schwächeren rechten Fuß, das 2:1, indem er den Ball ins lange Eck setzte.

Guttau meinte dazu: „Ich habe immer gesagt, mein rechter Fuß ist eigentlich nur zum Stehen da, aber ich treffe ihn ganz gut. Ich glaube, das war erst mein zweites Tor mit dem rechten Fuß in meiner Profikarriere. Von daher war der Treffer gut gelungen.“

Das ist das Stichwort: Die Mannschaft von Trainer Jens Härtel hat in dieser Englischen Woche ihre Chancen eiskalt genutzt, während die Gegner ihre Möglichkeiten oft ungenutzt ließen.

Noch in Cottbus und Osnabrück (wo der Neuzugang jeweils einmal den Pfosten traf) hatten Guttau und Co. Pech, doch diesmal fanden die Abschlüsse ihr Ziel. In Aachen (1:0) rutschte Pascal Fallmann (21) eine Flanke unglücklich über den Spann und ins lange Eck. Bei Guttaus 1:0 gegen Essen wurde der Schuss von Luca Bazzoli unhaltbar abgefälscht.

Das zuvor fehlende Matchglück ist also wieder ein Stück weit zurückgekehrt – und das ist in der 3. Liga von großer Bedeutung. Jens Härtel (56) und sein Team wiederholen immer wieder, dass gerade kleine Details die entscheidenden Unterschiede machen, auch bei den Ergebnissen.

„Hätte vor der Englischen Woche jemand gesagt, wir holen sieben Punkte, hätte jeder sofort zugestimmt. Aber wir müssen so weitermachen, an unsere Stärken glauben und dürfen keinen Zentimeter nachlassen“, betont Guttau.

3. Liga Tabelle

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Ende der Saison wird Meister der 3. Liga und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte muss in die Relegation mit dem Drittletzten der 2. Bundesliga, um den Aufstieg oder Liga-Verbleib zu klären.