Erleichterung bei Hansa Rostock groß – aber: Könnte der Druck zum Aufstieg zum Problem werden?
Rostock – Bei Hansa Rostock ist nach dem ersten Sieg der Saison eine große Last gefallen. Noch Tage nach dem Erfolg im zweiten Spiel spürt man an der Ostsee förmlich, wie der Druck abfällt. Doch stellt der Aufstiegsdruck für die Kogge womöglich eine Herausforderung dar?
Das Wichtigste in Kürze
KI-erstellte Zusammenfassung des Artikels
Über 170 Minuten musste Hansa in der laufenden Saison warten, bis das Team endlich den Bann brach. Ein abgefälschter Weitschuss von Marco Schuster (29) sorgte für das erlösende erste Saisontor der Kogge.
Insbesondere im Umschaltspiel und im letzten Spielfelddrittel funktionierten noch nicht alle Abläufe reibungslos.
Typisch: Spielmacher Paul Stock (28), der mit der Erfahrung aus 49 Zweitliga-Spielen im Sommer an die Ostseeküste gekommen war, wirkte oft überfordert und verkrampft. Ist der Kopf womöglich der größte Gegenspieler auf Hansas Weg zurück in die 2. Bundesliga?
Auch FCH-Trainer Daniel Brinkmann (39) sprach sowohl bei MagentaSport als auch auf der Pressekonferenz das sensible Thema von sich aus an: „Der Druck, der auf uns lastet, ist enorm – und das spüre ich ganz besonders.“
Später bezeichnete der Coach den Sieg als eine „riesige Erleichterung“ – für sich selbst und sicherlich auch für die Mannschaft, der es bisher an Leichtigkeit mangelte.
Vor der Saison wurde die Kogge von vielen Experten als einer der Favoriten auf den Aufstieg gehandelt. Hansa selbst gab seine Ambitionen im Sommer auch offen zu.
Die Verpflichtungen von Spielern aus höheren Ligen wie Paul Stock, Andreas Voglsammer (33), Kenan Fatkic (27) oder zuletzt dem schwedischen Neuzugang Viktor Bergh (26) schürten große Erwartungen.
Diese kamen bei den Fans gut an: Zum Saisonstart strömten trotz des Hanse-Sail-Festivals 25.800 Zuschauer ins Ostseestadion – nur vier Spiele in der Vorsaison hatten eine höhere Besucherkulisse.
Auch die Dauerkartenverkäufe erreichten neue Rekordwerte: Hansa verkaufte stolz 14.000 Saisonkarten – ein neuer Bestwert in der 3. Liga. Gleichzeitig steigt damit aber auch der Druck und die Erwartungshaltung enorm – kann die Kogge diesem Druck Woche für Woche standhalten?
Der DFB-Pokal-Kracher am Samstag gegen 1899 Hoffenheim (Anpfiff: 15.30 Uhr) bietet eine gute Gelegenheit, ohne den belastenden Druck ins Spiel zu gehen.
3. Liga Tabelle
Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Am Saisonende ist der Tabellenführer Meister der 3. Liga und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt unmittelbar auf. Der Drittplatzierte spielt in einer Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga um den Aufstieg oder Verbleib in der höheren Liga.