Heftige Kontroverse in der dritten Liga: Schiedsrichter erklärt rote Karte für Wollitz
In Cottbus sorgt Energie Cottbus nach einer fünfjährigen Abwesenheit mit der Rückkehr in die 3. Liga und einem aufsehenerregenden ersten Spiel sofort für Diskussionen. Im Mittelpunkt steht Claus-Dieter "Pelé" Wollitz (59), der vom Schiedsrichter Tom Bauer (27) die Rote Karte erhält. Bauer nimmt zu dem ungewöhnlichen Feldverweis öffentlich Stellung.
Das Auftaktspiel gegen Arminia Bielefeld macht Energie Cottbus zu einem Highlight der 3. Liga, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Aufreger. Am Ende werden neun gelbe Karten an Spieler und zwei Strafen gegen Funktionäre verzeichnet.
Insbesondere Claus-Dieter Wollitz, der Trainer von Cottbus, erhält beim Gang in die Kabine zur Halbzeitpause die Rote Karte. Dies sorgt bei Energie für Unverständnis und bei den Zuschauern für Verwirrung über die Gründe.
Schiedsrichter Tom Bauer aus Mainz erläutert später bei MagentaSport die Situation: "Nach dem Ende der Nachspielzeit pfiff ich ab [...] daraufhin rannte er gestikulierend auf das Feld. Nach den Regeln wäre das eigentlich eine rote Karte."
Bauer entschied sich zunächst für Gelb, da er bereits zur Halbzeit gepfiffen hatte. Doch Wollitz ließ sich nicht beruhigen und wollte keine Erklärungen akzeptieren. Statt sich vom Schiedsrichter zu entfernen, folgte er ihm.
Das war zu viel für den Unparteiischen, der daraufhin Wollitz die Rote Karte zeigte.
Cottbus muss nun ohne Trainer Claus-Dieter Wollitz gegen Dynamo Dresden antreten
Die harsche Maßnahme begründet Bauer mit der Einhaltung der Kapitänsregel, die auch für Funktionäre gilt: "Ich gab ihm eine Chance, doch er folgte mir. So musste ich konsequent handeln, im Sinne der Gemeinsamkeit. Es resultierte in einem Feldverweis."
Das harte Durchgreifen gegen den für seine impulsiven Reaktionen bekannten Claus-Dieter Wollitz dient als Mahnung des DFB hinsichtlich der Vorbildfunktion.
Wollitz äußert sein Unverständnis hierüber in einer Pressekonferenz: "Fußball lebt auch von Emotionen."
Und Wollitz hatte noch weitere Kritik am jungen Schiedsrichter: "So eine Arroganz habe ich in den letzten Jahren nicht erlebt."
Ein weiterer Rückschlag für Cottbus: Wollitz wird im bedeutenden Ost-Derby gegen Dynamo Dresden am kommenden Freitag fehlen.