Grönning beendet Torflaute: Hertha erkämpft sich nach Chancenflut einen Sieg
Berlin – Was für ein turbulentes Duell! Hertha BSC feiert endlich den ersten Heimsieg der Saison. Gegen Preußen Münster setzten sich die Berliner mit 2:1 (1:0) durch, mussten am Ende jedoch noch ordentlich bangen. Die Chancenverwertung bleibt weiterhin verbesserungswürdig, denn teils auf Slapstick-Niveau wurden beste Möglichkeiten liegen gelassen.
Trainer Stefan Leitl wollte vor dem Spiel den Druck aufgrund der Heimschwäche etwas mindern. Trotzdem startete seine Mannschaft furios. Noch keine zwei Minuten gespielt, vergab Marten Winkler die erste hochkarätige Gelegenheit.
Doch dann durften die Fans im nasskalten Olympiastadion endlich jubeln – zumindest dachten sie das.
Torwart Johannes Schnek war weit aus seinem Kasten geeilt und erwischte den Ball gerade noch vor Sebastian Grönning. Fabian Reese zögerte nicht lange und schoss den Ball aus gut 30 Metern am gesamten Münsteraner Team vorbei ins leere Tor. Was für ein Treffer!
Doch mitten im Torjubel wurde es kompliziert: Der VAR prüfte die Situation und entschied auf Abseits. Der Däne stand nur knapp in der verbotenen Zone, seine Zehenspitze verhinderte somit die Führung.
Hertha revanchierte sich für das aberkannte Traumtor auf ungewöhnliche Weise: Marton Dardai beschädigte beim Versuch zu klären die Fahne des Linienrichters. Glücklicherweise war der Ersatz schnell zur Stelle.
Die Gastgeber bestimmten das Spiel, doch der Treffer blieb aus. Dann meldeten sich auch die Gäste zurück – und wie! Tjark Ernst verhinderte gleich zweimal in höchster Not einen Gegentreffer, ehe er schließlich doch bezwungen wurde. Zum Glück rettete Deyovaisio Zeefuik auf der Linie.
Was für eine verrückte erste Hälfte, die noch einen Höhepunkt zu bieten hatte: Nach einer tollen Ecke von Michaël Cuisance drückte Sebastian Grönning den Ball über die Linie. Hertha traf also doch noch vor heimischem Publikum.
Nach der Pause starteten die Preußen zwar energisch, doch der Bann war gebrochen. Grönning legte für Hertha noch einmal nach und verwertete eine präzise Flanke von Winkler eiskalt zum 2:0 – sein zweites Tor.
Fast hätte er sogar einen Dreierpack perfekt gemacht. Erst parierte Schnek glänzend, später verfehlte der Ball nur knapp das Tor. Hertha drückte weiterhin aufs Tempo und drängte auf das dritte Tor, ließ dabei jedoch zahlreiche Chancen ungenutzt. Die verpassten Möglichkeiten hätten für drei oder vier Spiele ausgereicht.
Eine Szene, die alles verdeutlicht: Marten Winkler stand völlig frei vor dem Tor und brachte den Ball aus zwei Metern Entfernung trotzdem über das Gehäuse.
Eigentlich hätte es längst 4:0 stehen müssen. Doch dadurch blieb Münster im Spiel – und das bestraften sie. Amenyido brachte die Gäste zurück ins Spiel. Das große Zittern begann, ein weiterer Treffer fiel jedoch nicht mehr. Nach einer langen Nachspielzeit konnte der Hauptstadtklub endlich den ersten Heimsieg bejubeln.