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Gosens zum plötzlichen Abschied von Union: "Ein absoluter Bärendienst"

Berlin - Der Wechsel von Robin Gosens (30) gehört zu den bemerkenswertesten der letzten Jahre. ursprünglich war Gosens für die Startelf vorgesehen, doch nach seinem Mittagsschlaf endete die Zeit bei Union Berlin unerwartet. Kurzfristig entschied sich der Linksverteidiger für einen Wechsel nach Italien.

In der Podcast-Folge von Copa TS erzählt der deutsche Nationalspieler eingehend über seinen schnellen Wechsel.

"Es war so, dass ich am Morgen des Spieltags aufwachte, zum Stadion fuhr in der Annahme, um 20.30 Uhr gegen St. Pauli zu spielen. Der Trainer bestätigte meinen Start. Mit diesem Gedanken ging ich ins Mannschaftshotel", so der frühere Spieler von Union.

Obwohl es vorher Kontakte gab, deutete nichts auf einen Wechsel hin. "Ich bereitete mich normal auf das Spiel vor, erwartete nicht, dass es zu einem Wechsel kommen würde. Tatsächlich hatte Florenz zehn Tage zuvor ein Angebot vorgelegt, das mich nicht überzeugte."

Er habe dieses Angebot dem Verein gegenüber abgelehnt und gedanklich abgehakt. "So hatte ich das Angebot und Florenz aus meinen Gedanken gestrichen."

Für Gosens stand fest, dass er bei Union bleiben würde, mindestens für ein weiteres Jahr. Doch nach dem Mittagsschlaf änderte sich alles. "Plötzlich hatte ich zahlreiche Anrufe meines Beraters verpasst. Als ich zurückrief, informierte er mich, dass Florenz unseren Bedingungen zugestimmt hat."

Robin Gosens unterzeichnete den neuen Vertrag kurz vor Anpfiff

Daraufhin teilte Gosens dies Horst Heldt (54), dem Manager, persönlich mit, bevor ein schwieriges Gespräch mit Trainer Bo Svensson (45) folgte. "Als ich das Zimmer betrat, wussten wir beide Bescheid. Er sagte 'Jetzt nicht, wir sind in einer Besprechung.' Danach geschah alles sehr schnell."

Da Gosens es nicht rechtzeitig nach Italien schaffte, mussten die Formalitäten lokal abgewickelt werden. "Die Fans strömten ins Stadion, während ich im Forsthaus gegenüber unterschrieb. Die Situation war absurd. Ich war vollkommen schockiert."

Es war eine Entscheidung, die ihm schwerfiel: "Es war eine sehr unangenehme und schlechte Situation für mich. Mir war bewusst, was das für das Team bedeutet und auch für Tom Rothe, der kurzfristig erfuhr, dass er spielen wird. Mir war klar, welchen Schaden ich anrichtete."

Er wollte das Team nicht hängen lassen, doch die Rückkehr in die Serie A stand schon länger zur Debatte. "Hätte ich das Angebot vor zwei Wochen erhalten, hätte ich zugesagt. Trotz der miserablen Lage wusste ich, dass es die richtige Entscheidung für mich und meine Familie war. Deshalb nahm ich das Angebot an."

Den 1:0-Heimsieg von Union verfolgte er noch auf seinem Handy bzw. von zu Hause aus. Bereits am nächsten Tag ging es für Gosens nach Italien, wo er in der Startelf stand und sogar ein spätes Tor zum Ausgleich schoss.