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Fans initiieren Petition gegen den VAR! "Fußball leidet als Verlierer"

Mönchengladbach - Nach nur 100 Minuten in der neuen Bundesliga-Saison wurde der VAR erneut zum Hauptdiskussionsthema. Aufgrund eines späten Strafstoßes im Eröffnungsspiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach starteten die Anhänger der Fohlen eine Petition zur Abschaffung des Videoassistenten.

"Der VAR tut dem Fußball mehr Schaden als Nutzen", so die Aussage des am Samstag gestarteten Antrags des FPMG Supporters Club, einer der größten Fanorganisationen Deutschlands mit 7000 Mitgliedern, auf change.org.

Bereits in wenigen Stunden verzeichnete die Petition mehr als 2400 Unterschriften, und die Zahl steigt weiter fast im Minutentakt. Die Kritikpunkte sind dabei wohlvertraut.

Die ursprünglich gute Idee, die vor sieben Jahren zur Saison 2017/18 in der Bundesliga umgesetzt wurde, scheitert in der Praxis besonders an drei Aspekten.

Erstens beraubt das Hilfsmittel den Fußball seiner emotionalen Momente und somit seiner Anziehungskraft, da nach Toren nicht mehr ungezügelt gefeiert werden kann.

Zweitens mag die Technologie zwar funktionieren, jedoch sind die Entscheidungen weder konsistent noch transparent, und das Vorgehen im "Kölner Keller" erscheint willkürlich.

Schließlich sind die Schiedsrichter durch die ständige Drohung des VAR verunsichert, was die Qualität ihrer Leistung negativ beeinflusst, so der Eindruck des Fanclubs.

Auch Gladbach-Fan Tommi Schmitt hat genug vom VAR

Den Anstoß für die Aktion gab ein spätes Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Robert Schröder (34) am Freitagabend nach einem angeblichen Foul von Gladbachs Ko Itakura (27) an Bayer-Stürmer Amine Adli (24), das zum 3:2-Siegtreffer von Florian Wirtz (21) führte.

Auch in der Zeitlupe war nicht eindeutig zu erkennen, ob der Japaner zuerst den Ball spielte, was er später behauptete. Der Schiedsrichter reagierte zunächst nicht, ließ sich dann jedoch von den Bildern überzeugen.

"Der Fußball ist letztendlich der Verlierer", so das Resümee der Fohlen-Anhänger in ihrer Petition - und sie sind nicht die Einzigen mit dieser Meinung.

"Es nervt irgendwie. Jede 50:50-Situation wurde überprüft, jedes Tor bis ins kleinste Detail", kritisierte BMG-Stürmer Tim Kleindienst (28) nach dem Spiel.

Gladbach-Fan und Fußball-Podcaster Tommi Schmitt (35) sprach sich später auf Instagram ebenfalls für eine Abschaffung des VAR aus: "Dass gestern Abend in diesem Rahmen mehr Video als Fußball angeschaut wurde, ist einfach lächerlich", so der TV-Moderator.

Das "bürokratische Werkzeug" würde alle Emotionen im Keim ersticken und den Schiedsrichter zu einer "machtlosen Figur" machen, fügte der 35-Jährige hinzu.

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